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Famous last unwords

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Puuuuuuuuuuuuh, geschafft. Es ist heute zuende, das Jahrzehnt. Schon der Name, den die vergangene Dekade bekommen hat, weist auf nichts Gutes hin: die Nullerjahre . Wer sich so etwas ausdenkt, sollte mit täglicher Bildzeitung nicht unter einem Jahr bestraft werden, eine semantische, sich selbsterfüllende Prophezeiung. Ich meine, was kann da schon kommen?? Null??? Null!!! Mal abgesehen von der Nettoneuverschuldung. Die gute Laune kann schon stellenweise verloren gehen in diesen Zeiten und, eine für meine Verhältnisse wirklich sehr pessimistische Aussage: schwarz-gelb sind nicht meine Lieblingsfarben, weder politisch noch sportlich. Leider haben Angie und die Biene Maja so gar nichts gemein, ganz zu schweigen von Guido und Willi. Ach ja.....die Politik der Kinderlosen, für deren Ergebnisse die Verantwortlichen in den kommenden Zwanzigerjahren null Rechenschaft ablegen müssen. Politik am Nullmeridian der Nachhaltigkeit??? Mitnichten - das wird ein teurer Spaß werden, wenn aus dem Volk der

(Ver-) Satzstücke

"Für kein Tier wird auf der Welt soviel getan wie für die Katz'!!!" - so ein anonymer Autor. Denken Sie daran bei Ihren Neujahrsvorsätzen???

Hätte, könnte, wollte - Bilanztage

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So, noch eine Woche und dieses Jahr nähert sich seinem verdienten Ende. Wird auch Zeit. Was soll ich Ihnen sagen, das war wahrhaftig kein sehr schönes Jahr. Sich trennen von Teilen der eigenen Haltung ist die schwierigste aller denkbaren Übungen und ich habe diese Übung noch nicht beendet. Die Überprüfung der eigenen Strategie mit dem Ergebnis, dass sie teilweise fehlerhaft war, macht nicht glücklich. Das einzig Gute daran ist, dass der Mensch aus Fehlern lernen kann - gilt nicht für alle - und ich hoffe darauf, dass mir das, wie schon früher, gelingt. Menschen habe ich getroffen, solche, die nicht gut für mich waren, auch das wie jedes Jahr - und weil ich klüger geworden bin, dauert es länger, hinter die Fassaden zu blicken. Sie finden das widersinnig? Nööö. Ist es nicht. Wetten, Sie kommen drauf??? Die anderen sind geblieben. Handlungsalternativen für die Zukunft zu entwickeln, das ist die Aufgabe - und weiterhin dem Bauchgefühl vertrauen, nicht dem Kopf, das ist die Richtschnur. Und

Frosttrotzgeranie!!! Grüße nach Kopenhagen

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Gern in aller Munde: revolutionäre Zellen, meistens vermummt, häufig aggressiv. Viel fotografiert, heftig bekämpft, auch wenn sie nur gegen den Klimawandel demonstrieren. Auf meinem Balkon blüht der Widerstand dagegen mutig rosa. Entegegen aller Nachtfrostwarnungen für diese Woche hat sich eine kleine Geranie getraut, frech in den Dezemberhimmel zu erblühen. Vielleicht wurde sie von dem leuchtenden Stern animiert, vielleicht hat Rudolph sie gerufen, ich weiß es nicht. Aber, sie zeigt, dass es manchmal da blühen kann, wo man (oder frau) es am wenigsten erwartet. Das passt. Gut.

Vorweihnachtstagundnachtrennen

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Ruhig sollte sie werden, die Vorweihnachtszeit in diesem Jahr, ruhig und nach Möglichkeit stressfrei. Ich wollte so gerne das Jahr gemütlich ausklingen lassen, lesen, stricken, Glühweintrinken, in die Kerzen hinein philosophieren und einen Schlussstrich (meine Güte, soviel s!!) unter das Jahr ziehen - dick und fett und unübersehbar. Wollte ich. Eigentlich. Ja - und denkste. Die Termine füllen erneut den Kalender, Menschen wollen auch Glühwein trinken, Charityevents fordern Anwesenheit, Besucher von fremden Inseln waren herzlich eingeladen, ja und das ein oder andere Projekt für das nächste Jahr wollte auch eine Prise Aufmerksamkeit, so kurz vor Schluß. Der Plan war: keine Geschenke, kein Konsumzwang. Tut richtig weh, wo ich doch so gern Geschenke mache, Ausnahmen gab's auch - ich habe ein Mädchenpaket in die Türkei geschickt, zum Preis eines halben Flugtickets, da bring' ich es beim nächsten Mal wieder selber hin. Neben einigen Verabredungen zu den zahllosen Weihnachtsmärkten,

Advent, Advent - und bitte stets zuende denken !

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Und, wie jedes Jahr, beinahe überraschend, ist es wieder einmal Advent geworden. Für mich beginnt diese Jahreszeit immer erst dann, wenn ich die erste Printe oder den ersten Dominostein mit einem Glühwein zuhause genießen kann. Heute kam es unverhofft zu einem Stadtbummel, einem sehr, sehr kurzen. Auf der Suche nach ein bißchen Dekoration für den noch weitgehend ungeschmückten (!!!) Hausstand, bekam ich, olfaktorisch heftig inspiriert, Hunger und mußte schnell etwas essen. Dabei habe ich in der vorweihnachtlichen Innenstadt folgende Beobachtung gemacht: die Menschen lächeln mehr und man kommt schnell ins Gespräch. Ich habe heute eine Menge über die sinnvolle Gestaltung von Wohnmobilküchen gelernt. Nicht, dass ich das je brauchen würde....... entscheidend war meinem Gegenüber, dass Männer wohl nicht in der Lage seien, eine, überwiegend ja von Frauen genutzte Küche richtig zu designen, immer stimme etwas überhaupt nicht. Gleiches gälte für die ehedem in den Verkehr gebrachten "Fraue

Miniprinzessinnenzuwachs

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Schon vier Wochen lang ist sie da, die kleine türkische Prinzessin, auf die wir den ganzen Sommer lang ja bereits ungeduldig gewartet haben: So klein und schon alles dran, es ist doch immer wieder ein großes Wunder. Der glücklichen Mama, dem sehr glücklichen, stolzen Papa und der stolzen und nur ein ganz klitzekleines bißchen eifersüchtigen großen Schwester einen ganz liebevollen Glückwunsch zur vollendeten Familienerweiterung. Kleine Esma, dir wünsche ich von Herzen alles Gute und Liebe und ein wirklich schönes Leben - Deine Patentante.

Die Suche nach dem Tempel oder ich muß umlernen

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Im Untergrund passieren merkwürdige Dinge, habe ich gelernt. Gestern waren wir dabei, diesen Dingen auf die Spur zu kommen - unter dem Dom. In die Tiefe zu gehen, ist ja meine Natur - in die Tiefe zu klettern, ist völlig gegen meine klaustrophobischen Anteile. Daher konnte ich nur mit zahlreicher Verstärkung mutig hinab steigen unter den Kölner Dom. Eine eher bescheidene kleine Pforte trennt die Treppe in die Unterwelt von den geweihten Hallen. Kein Orpheus und kein Zerberus zu sehen. Gut so. Ein paar Stufen nur und dann steht man gleich knappe zwanzig Meter tiefer und knappe zwanzig Jahrhunderte früher. Wenn zeittechnisch rückwärts laufen immer so einfach wäre, würde sich manch eine Prinzessin nur noch auf Treppenstufen statt unter dem Skalpell wiederfinden. Das wäre praktisch, finde ich. Obschon die Ehrfurcht wie eine flauschige Schäfchenwolke über den Köpfen schwebte angesichts der "alten Steine", sind die 2000 Jahre alten Zeitzeugen menschlichen Lebens eher unspektakulär,

(Ver-) Satzstücke

Die Natur war nur gerecht, als sie jedem von uns seinen Anteil an Verstand zuteilte. Es finden sich wenig Menschen, die mit dem ihnen zugemessenen Anteil unzufrieden sind. von Michel Eyquem de Montaigne (28.02.1533 - 13.09.1592)

Die Sinnfrage

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"Und, was machst Du?" - dieser Satz ist mir heute abend mehrfach begegnet. Es gab dann heute mal eine kurze Antwort: "Nichts!" Gelogen??? - Gelogen!!! Und - auch nicht. Vor ein paar Jahren hätte ich so nicht antworten können. Zu wichtig wäre es mir gewesen, qua Jobbezeichnung wahrgenommen zu werden. Und, was hatte ich nicht alles für luxuriöse Titel: Redakteurin, Pressesprecherin, Geschäftsführerin, PR-Agentin, Projektleiterin, Dozentin, Personalberaterin, Niederlassungsleiterin, Key Account Manager und wahrscheinlich welche, die ich nicht einmal erinnere. So what! Jetzt habe ich keinen Titel, keine Funktion mehr, keinen Job - aber: EIN ZIEL. Alles wird gut. Ich habe Freunde, die an mich glauben, Menschen, die mir Glück wünschen, viele, wirklich sehr viele. Was brauche ich noch???? P.S. : Falls ich diesen Post vergesse und kleinmütig werde, bitte schicken Sie mir den Link, ja?

Cosas simples - reloaded at home

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Einfach gut - so oder so ähnlich erinnere ich eine gesungene Werbebotschaft zum Thema - weiß ich gar nicht mehr. Oft werden mir Produkte angeboten, die extrem luxuriös sind und entsprechend kostspielig. Ja, manchmal lasse ich mich in Versuchung führen, zugegeben. Mitunter jedoch, oft unverhofft finde ich Genüsse, die auch in das eher schmale Budget meiner Kindheit (fast !!!) gepasst hätten. Stellen Sie sich also bitte ein ungesalzenes Roggenbrot vor, welches Sie mit ein wenig allerbestem Olivenöl beträufeln, dann reiben Sie sehr kräftig eine halbierte - quer halbiert ist sehr wichtig - Tomate in das Brot. Dann streuen Sie eine kleine Prise Fleur de Sel darauf und fertig ist "P'amb oli" - Leib und Magengericht aller Mallorquiner. Die Luxusvariante, also die für Prinzessinnen, benötigt ein bißchen Schinken, guter Serrano oder Pata negra und Käse, für mich darf es Manchego sein, muß aber nicht. Zur Dekoration noch ein Stengelchen Meeresfenchel, sofern vorhanden, liebevoll dr

My royal cover

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Heute ist Prinzessinnen-Geschenketag. Damit ich nicht frieren muß, weil das Leben manchmal so kalt ist, und weil meine favorisierte Kuscheldecke in die Jahre gekommen ist, gab es heute eine neue. Aus allerfeinster Merinowolle, die nur ein gaaaanz winziges bißchen kratzig ist - in einer echten Prinzessinnen-Farbgebung. Hilft gegen alle Arten von Bäh!!! (Hoffe ich....) Zum Verkriechen, zum Schmökern, zum Fernsehen, zum Lieblingspralinengenießen (wurden praktischerweise direkt mitgeliefert) - also für Dinge, die ich gerne tue. Jetzt kann der blöde Winter gerne kommen, passende Kerzen hätte ich schon da!!!!

Pata negra y Lomo con Col

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Tief im Gedächtnis bleiben nach dem Urlaub essentielle Dinge, Essen und Trinken gehören unbedingt dazu, in meinem Fall gern immer dann, wenn gut. Zum Entdecken von Landschaften zählt für mich auch das Entdecken der lokalen Küche, weil Esskultur immer viel über Menschen aussagt. Traditionen sind ein Indiz für Bedürfnisse und Möglichkeiten. Wenn man auf dem Dorf wohnt, wird man träge. Das abendliche Mahl sollte nach Möglichkeit, wenigstens gelegentlich, fußläufig eingenommen werden, damit auch mal ein Weinchen getrunken werden konnte - dem Führerschein zuliebe. So folgten wir der Empfehlung in die Dorfkneipe, ohne jedes Souvenir an vergangene Kneipenbesuche auf Mallorca, ich schwöre. Im Gastroführer hätte die Kneipe die Prädikate "ursprünglich, rustikal, bodenständig" erhalten, sofern sie der Aufnahme in denselben für würdig befunden worden wäre. Ich war schlagartig vierzig Jahre zurückversetzt in meine dörfliche Stammkneipe. Fußball und Qualm als Indikatoren für touristenfreie

Katzentage in Son Sardina

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Wahrscheinlich liegt es nicht an den Sardellen im Dorfwappen von Son Sardina, dass wir den Urlaub auf Mallorca mit soviel Katzen verbracht haben. Als Vorbild für Lebensart eignen sie sich allemal. Da wäre zunächst die Königin Paula, uneingeschränkte Herrschin über Land, Menschen und die anderen Katzen, deren Raumhoheit unübersehbar war und die sich selber gar nicht und nie in Frage stellt. Lernaufgabe!!! Paula, die feste Plätze im Haus besitzt, die am liebsten fließendes Wasser am Bidet (!!!) trinkt und die Streicheleinheiten bei Bedarf, also oft, lautstark einfordert, das sollte frau sich auch mal trauen, ganz ehrlich. Einige Hierarchiestufen darunter die Kater Emilio, Abdullah, Paul und sehr gewitzt und mit Sonderrechten ausgestattet, Roberto, das adoptierte Kind. Geduldet - Emma gelegentlicher Nachtgast mit Aufenthaltsrecht im Haus. Beim Beobachten der Katzen auf der Terrasse kann man zusehends entspannen und lernen, was wirklich wichtig ist im Leben: immer in der Sonne liegen, für

Sorry, lieber Leser....

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(Ver-) Satzstücke

Regieren auf Sicht! Kommentar im Stern zu der neuen Koalition in Berlin - fassungslos! Früher hörte sich das so an: Eine Regierung muß sparsam sein, weil das Geld, das sie erhält, aus dem Blut und Schweiß ihres Volkes stammt. Es ist gerecht, daß jeder einzelne dazu beiträgt, die Ausgaben des Staates tragen zu helfen. Aber es ist nicht gerecht, daß er die Hälfte seines jährlichen Einkommens mit dem Staate teilen muß. Friedrich II. der Große, 24.01.1712 - 17.08.1786

Kreischalarm und wechselnde Sitzplätze

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Es ging um Fußball, als ich gestern eine kleine Reise unternahm. Eigentlich. Den Weg zum Treffpunkt sollten die Kölner Verkehrsbetriebe problemlos übernehmen. Also stieg ich in eine Straßenbahn, mittags an einem Dienstag. Fehler!!! Zwei gute Handvoll Schulkinder aus aller Herren Länder waren schon vor mir da und füllten den ganzen Waggon mit einer schier unglaublichen, dissonanten Klangwolke. Von meinem Beobachterposten aus hatte ich das Gefühl, dass ein Gespräch in "Zimmerlautstärke" - so hieß das früher, sorry, gar nicht mehr geht. Geschnatter, Gekreisch, Gebrüll, Gezänk - klar, alles nichts Dramatisches, halt bloß laut, unglaublich laut. Themen: kann ich gar nicht sagen. Zwanzig Minuten können sehr, sehr lang sein. Nach dem Umsteigen kamen dann die größeren Schüler, sehr gesprächig und das meiste in ihrem Leben "scheisse" oder "voll scheisse" findend: Lehrer, Schule, Mitschüler, die Fahrt war lang genug, um einen ganzen Scheisskosmos zu beleuchten. Modi

Kleinmädchenherbsterinnerung

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Mit roten Backen lachten sie mich an und wollten unbedingt mit nach Hause. Na gut, dachte ich, dann kommt mal in den Einkaufskorb. Ein alte Sorte, wie früher, diese Äpfel. Klassisch schön, knackig frisch, glänzend, duftend, natürlich biologisch. Zuhause erhielten sie begrenztes Aufenthaltsrecht in der Küche und heute, heute wurden sie ihrer Bestimmung zugeführt. Sie wurden zu Apfelkompott gekocht. Mit einer Zitrone, einer bildschönen Ceylon-Zimtstange und etwas Sternanis durften sie ihre Konsistenz von knackig in musig verändern. Zum Dank haben sie die Wohnung unnachahmlich beduftet: Mit geschlossenen Augen war ich fünf Jahre alt, meine Oma stand, ein bißchen aufgelöst in der Küche, Dutzende von Weckgläsern, Deckel und Gummiringe akribisch vor sich aufgereiht, der Dutt ein bißchen aufgelöst, die widerspenstigen Strähnen mußten mit dem Unterarm gelegentlich aus dem Gesicht gestrichen werden, die Hände wurden ja gebraucht. Rühren, rühren, rühren, damit bloß nichts anbrennt. Kiloweise wur

(Ver-) Satzstücke

Ein Mann ruft nicht an, weil ein Mann nicht anrufen will!! Ein weiser Satz meiner Großmutter (1902 - 1983), dieses Mal für eine Freundin.

Glückspunktegeometrie

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Grob zusammengefasst ist mein persönliches Glücksempfinden ein gleichschenkliges Dreieck: zu identischen Teilen Sinnvolles, Liebevolles und Lustvolles. In der Theorie. In der Praxis balanciert dieses harmonische Gebilde mitunter auf einer dicken Kugel, die auf einer völlig unebenen Fläche herumkapriolt. Da muss ich gelegentlich nachhelfen. Was, zugegeben, nicht ganz einfach ist. Und, tatsächlich, tageweise auch nicht gelingt, nicht wirklich, bei aller Mühe. Intelligenz ist keine Lösung für aus der Balance geratene Glückskonstrukte, glauben Sie mir. Freunde helfen, blauer Himmel - Sonnenschein, nicht schlecht. Echte Begegnungen - jenseits der Algebra - sind richtig gut. Mit zu den besten Boostern gehört, wenn mein Lieblingsfussballverein mir, selbst nach einem zähen Spiel, drei Glückspunkte schenkt. Aufatmen und dann die drei Punkte sorgfältig auf die drei Spitzen des Dreiecks tupfen - dann geht's wieder für eine Weile. Danke. Danke. Danke.

Zu früh gefreut - Auszeit erforderlich

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Nachdem ich heute vergeblich versucht habe, die Wohnungstür mit meinem Autoschlüssel (!!!) zu öffnen und mindestens einige Sekunden gebraucht habe, um die Ursache meines Scheiterns zu erkennen, nachdem es jetzt innerhalb weniger Tage, ja man kann fast sagen Stunden, so kalt geworden ist, dass die Winterjacken aus dem Koffer geholt werden mußten, ist es dringend erforderlich geworden, etwas gegen die Kälte (innen und außen) zu tun. So schön der Herbsthimmel auch aussah, das Gefühl sagt: Winter. Zeit für Bücher, Zeit für Kekse und auch Zeit für heißen Tee, zu schnell, zu scharfkantig ist die Kälte hereingefallen. Meine Seele ist noch im Spätsommer und schreit nach Wärme, dicke Jacken sind keine Lösung, echt nicht. Vielleicht hilft Socken stricken. Gegen kalt und gegen erschöpft, wer weiss???

Virtuelle Platzhirsche (m/w) - noch ganz echt????

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Sachen gibt's, da muß man sich, sofern man/frau bei klarem Verstand ist, fragen: Gibt's das wirklich??? Ohne voreillig sein zu wollen, lautet die Antwort: Ja! Nach fünfzehn Jahren Internet-Nutzung muss ich Ihnen jetzt eine kleine Geschichte erzählen, in der ich als staunende Nebendarstellerin mitwirke. Eins nach dem anderen. Wie Sie wissen, schreibe ich gern, tue das also auch zu vielen Fachthemen in virtuellen Foren ziemlich vielseitig. Ja, diejenigen, die mich kennen, können jetzt nicken, ich organisiere auch große Teile meiner privaten Aktivitäten online, lediglich beim Lesen bevorzuge ich ganz altmodisch Bücher. Stellen Sie sich also vor, dass es Menschen gibt, deren täglich Brot darin besteht, durch Internet-Foren zu streifen und "Kontakte" zu sammeln, so wie man früher beim Glücksrad Vokale gekauft hat, nur eben viel mehr. Das können Sie nicht glauben? Tja. Dem fatalen Irrtum unterliegend, dass die Menge der Kontakte die eigene Wichtigkeit steigert, fangen solch

Oktoberblues, therapierbar = Oktoberfest!!!

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Manchmal rennt mein Leben so schnell unter mir durch, dass ich Gefahr laufe, das Gleichgewicht zu verlieren, trotz angeborener Standhaftigkeit. Dieser Oktober ist kaum eine Woche alt und benimmt sich schon wie ein Großer, wirklich. Meine Erwerbstätigkeit ist beendet, auch da werde ich langsam rekordverdächtig - und das wirklich Verblüffende ist: ich finde es völlig in Ordnung. Vieles hat nicht gestimmt, im Wesentlichen die Energiebilanz - Input und Output hielten sich alles andere als die Waage, insofern: alles gut. Man darf einfach nicht alles gestatten. Die Bilanz der chaotischen acht Wochen ist jetzt eine wirklich zündende Idee für ein Projekt, welches ich mit Elan und Tatkraft, ja auch mit Kreativität in Angriff genommen habe, nicht ohne vorher eine sehr kompetente Verbündete zu gewinnen, die mich über meine moralischen Winterträgheiten hinweg treten darf. Das Gute am Älterwerden ist das Bewußtsein um die eigenen Defizite, ergo ist Vorbeugen wirklich clever. Aber, so kennen Sie mic

Einheitssuppe und menschliche Vielfalt

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Dass ich Suppe liebe, habe ich wahrscheinlich schon mal an anderer Stelle geschrieben, wenn nicht, dann jetzt und hier: ICH LIEBE SUPPE. Der Tag der Deutschen Einheit ist vielleicht nicht der populärste Feiertag bei uns, wenn er dann noch auf einen Samstag fällt, braucht es nach knapp zwanzig Jahren schon Radiosender, die Dich öffentlich darauf aufmerksam machen, dass Du am nächsten Tag nicht einkaufen kannst. Oder so. Ich hatte sowohl eingekauft als auch eine Einladung für den besagten Feiertag zu einer Freundin, die unüberhörbar aus Sachsen stammt. Für die Gäste stand ein wunderbar großer, randvoller Suppentopf mit köstlich duftender Soljanka auf dem Herd. Wenn es ein Gericht auf der Welt gibt, dass "DDR" schreit, dann ist es sicher Soljanka, die es aus mir völlig unbekannten Gründen bis heute nicht geschafft hat, in die Hitliste der deutschen Lieblingseintöpfe aufzusteigen. Da fanden sich nun diverse Menschen aus diversen Provinzen und Provenienzen rund um diese Suppe ein

Gewinnmaximierung für Anfänger

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Bei Oscar Wilde hieß es: Heutzutage kennt jeder von jedem den Preis, aber nicht den Wert . Das ist so, auch wenn's weh tut. Sie gehen arbeiten und Ihr Einkommen reicht nicht mehr zum Leben, weil das Leben so teuer geworden ist und weil jeder immer mehr von Ihnen will? Am Samstag auf der Autobahn habe ich einen Automaten-Kaffee im Pappbecher erworben und mich gefragt, wieviel Raststätte ich jetzt mitgekauft habe: 3,20 € für einen Becher, auf dem "XXL" stand, in dem aber "Normal" enthalten war. Der Bauer, der die Milch für diesen Kaffee geliefert hat, bekommt 0,20 € für einen ganzen Liter, das Kaffeemehl kostet vielleicht 0,10 € - also alles in allem 1000 Prozent Gewinn, weil Energiekosten dabei minimal ins Gewicht fallen. Ich werde wieder eine Thermoskanne mitnehmen, wenn ich in Zukunft unterwegs bin, wie meine Mutter früher. Es langt mir, ihr Kaffeeverkäufer und sonstigen Abzocker. Das ist eine Kampfansage!

2009 - Superwahljahr, die wahrscheinlich letzte

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Deutschland hat gewählt - Sie auch? Offensichtlich ja nicht, denn alle waren ja nicht wählen dieses Mal. Ich meine, wenn Sie denn schon mal dürfen, warum gehen Sie nicht? Unzufrieden mit der Gesamtsituation, aber nicht initiativ sein wollen? Wetter zu schön, lieber etwas mit der Familie unternommen? Mit Freunden? Egal, wen man wählt, die machen ja doch allen das gleiche? Keine Unterschiede mehr zu erkennen zwischen den Parteien? Hat jemand behauptet, das Leben sei einfach?? Hat jemand darauf bestanden, dass das Handeln von Erwachsenen ohne Konsequenzen bleibt? Ach, Politik interessiert Sie nicht? Spielt in Ihrem Leben keine Rolle? Und, ganz klar, auf Ihre Stimme kommt es sowieso nicht an im Konzert der Grossen, Wichtigen. Ich versteh Sie nicht: da haben Sie einmal den Hut auf, einmal in vier Jahren können Sie mitwirken, an dem, was passiert in unserem Land und Sie gehen lieber spazieren? Nein, nein, sagen Sie, Sie haben doch immer die Wahl? Stimmt - und dann? Sie müssen jeden Tag so vi

She-Devils in disguise

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Menschen und Menschenaffen haben eine evolutionär nicht degenerierte Gemeinsamkeit: Wenn sie anderen begegnen, blecken sie die Zähne. Sollte heißen "ich beiße dich nicht". Wird auch Lächeln genannt. Bedeutet mitunter "ich beiße dich doch". Wird lächelnd vollzogen. Gravierender Unterschied. Häufig von weiblichen Exemplaren der Spezie ausgeführt in Kombination mit dem ein oder anderen Augenaufschlag. Zur Verstärkung dieser Taktik kann auch noch das männliche Leittier um Unterstützung gebeten werden, am besten ebenfalls mit Augenaufschlag und Verweis auf das gemeinsame Ziel. Gut ist, wenn Sie sich von Revierverletzungen - auch inhaltlich - fern halten. Subtilität ist effektiver als Gewalt, Intrige statt Auseinandersetzung, Manipulation der Gerüchteküche vertuscht fehlende Kompetenz. Hüten Sie sich vor grinsenden Weibchen - Frauen können mehrere Dinge gleichzeitig tun und sich auch noch die Lippen schminken. Es könnte sein, Sie erkennen den Angriff erst, nachdem er scho

(Ver-) Satzstücke

“Es gibt eine Menge kleiner moralischer Falschheiten, die man übt, ohne zu glauben, daß es schädlich sei; so wie man etwa aus ähnlicher Gleichgültigkeit gegen seine Gesundheit Tabak raucht.” Georg Christoph Lichtenberg (1742-1764) Aus den Sudelbüchern

Mallorquinische Momente - Seelenfutter

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Die Regisseure meines Lebens hießen in den letzten Wochen: Stress und Hektik , der Drehbuchschreiber Job und der Regieassistent Schlaflosigkeit mit Vornamen Häufig . Das ließ sich mein Blutdruck nicht ohne deutliches Aufbegehren gefallen, er kam täglich nach oben, um zu gucken, was ich da wohl so mit meinem Leben veranstalte. Ja, mein Lieber, ich habe dich gesehen und Handlungsbedarf erkannt, akuten. Da traf es sich doch sehr gut, dass meine schöne mallorquinische Freundin zu Besuch kam, zwar nur ganz kurz, aber präsent. Wir nutzten die Chance auf einen sehr sonnigen Sommersamstagnachmittag in vollen Zügen (fallweise wörtlich) zur Gänze aus. Ich holte sie am Bahnhof ab und entführte sie in die schönste Stadt der Welt, sie wurde im feindlichen Dorf weiter nördlich geboren, kennt also dat Jefööhl. Bei einem kühlen Glas im italienischen Café mit ausführlicher Betrachtung der aktuellen Mode oder deren kleiner Schwestern waren die Monate, die wir uns nicht gesehen hatten, schneller zusam

(Ver-) Satzstücke

"Wennde weißt, watte willst, mußte sehn, dattet kriegst" , Ulrike Kriener als Frau Koslowski in "Butter bei die Fische"

Prinzessinnenrecall

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Ja, ich muß quengeln - schon wieder quengeln. Kaum, dass mich der Arbeitsalltag wieder hat, und er hat mich wieder, da können Sie sicher sein, schon sind all die schönen Vorsätze dahin. Es scheint, als wäre nahezu nichts von dem übrig geblieben, was ich mir für dieses Jahr vorgenommen habe. Defintiv weniger Stress, weniger Routine, weniger Nervtöter. Ich habe ein kleines Insignium erworben, das mich daran erinnern soll und wird, mehr auf mich zu achten. Meine royale Nase hat mich heute morgen mit einem kleineren Allergieschub darauf aufmerksam gemacht, dass mein Inneres mehr Aufmerksamkeit braucht, mehr Schönes, mehr Pflegendes, mehr Brennendes, mehr Prinz (ausnahmsweise). Sollten Sie mich also irgendwo mit einem hoch erhobenen Bleistift - quasi als bürotauglichen Ersatz für einen Zeigefinger - beobachten, bedenken Sie bitte, es ist nur zu meinem Besten. Und sollten Sie etwas damit zu tun haben, herzlich gern!!

2009 - Superwahljahr, die dritte

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Die Kölner sind doof, träge und vergesslich - und Moslems mögen sie schon mal per se nicht. Diesen Eindruck vermitteln in diesen Wochen die allenthalben unübersehbar aufgehängten, völlig fantasie- und geistlosen Wahlplakate zur Kommunalwahl am 30. August, die dieser Stadt ja nun endlich einen neuen Oberbürger- meister bescheren soll, nachdem der amtierende mit dem eingestürzten Stadtarchiv in das große Loch gefallen und nicht wieder aufgetaucht ist. Schlagende Argumente, brennende Sachthemen, fachliche Kompetenz, Lösungsansätze für 600 Mio.€ Haushaltsdefizit???? Nichts davon. Stattdessen wird dem Wahlvolk dümmliche, gutgelaunte, phantasielose heiße Luft serviert und es wird in süßliche himmelblaue Phrasenwatte gewickelt. Wahlaussagen reichen in Köln normalerweise wenigstens für ein Karnevalslied. Drei Haare haben mehr Substanz. Gaaaaanz schlecht. Echt. Ich meine, was wir in der Vergangenheit an Ignoranz und Verstiegenheit, an Inkompetenz und Filz, an Selbstbedienung und Selbstüberschät

Zellteilung in slow motion

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Hundstage in Köln sind wegen der geographischen Besonderheit der Kölner Bucht besonders hundig. Die Luft steht, du siehst dem Schweiss fremder Menschen unablässig beim Verdunsten zu und fragst Dich, wie es denn nur sooo warm sein kann. Von jetzt auf gleich. Tropisch. Hitze verlangsamt viele Prozesse im Alltag. Ich fühle, wie mein Gehirn Schnelligkeit und Kapazität einbüßt, während ich mit kontinuierlicher Feuchtigkeitszufuhr befasst bin. Um energiesparend zu agieren, werden die täglichen Gänge auf ein erforderliches Minimum reduziert, bei gleichzeitigem lautstarken Lamentieren über "diese Hitze", was aber nicht hilft. Nie. Zufällig zwei Dates in der Stadt, gewünscht an zentraler Stelle, also nach Möglichkeit mit Blick auf den Dom. Dann sitzt Du da im Café und stellst in einem akuten Augenblick kristallklarer Aufmerksamkeit fest, dass Du von hier den allerschönsten Blick auf den Dom hast. Unbedingt. Die komplett verlangsamte Reaktion deiner Hirnökonomie gewährt Dir diese Gewis

(Ver-) Satzstücke

" Dä Klüngel muss fott! " so eine ältere Dame sonntags am Rheinufer, "evver ob dä dat kann?" Es ging um einen Kandidaten für die OB - Wahl in Köln am 30.8.09.

Rheinromantik - draussen nur Kännchen

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Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, so lange ist es her, dass ich sie zuletzt besucht habe, die alte Dame. Dieses Mal gab es eine relativ spontane Verabredung mit einer Freundin zu Kaffee und Kuchen, und, weil's so schön ist, am Sonntag nachmittag. Und es sollte mit d'm Rädsche jefahre werden. Ach ja, da hab ich mir doch letztes Jahr ein tolles neues Fahrrad gekauft, und irgendwie blieb das dann unbenutzt im Keller, niemand kann mir sagen, warum das so war, es könnte aber tatsächlich (!!) mit Faulheit zusammenhängen. Guter Wille alleine reicht also nicht, hm. Also hieß es ab in den Keller, die nigelnagelneuen holländischen knatschebunten Packtaschen an das Rad gefrösselt, und ab. Tja, hm, was soll ich Ihnen sagen, ich tat mich schwer, nach all' den Jahren, das Rad in Schwung zu bringen. Und warm........ Am Ziel wartete die Freundin und hatte schon einen Fastschattenplatz gefunden. Getränke kamen schnell "draussen nur Kännchen" - Kuchen war lecker. Unter uns flo

Ob 46,75 cm² zum Dauerglück wohl reichen?????

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Jetzt ist sie also in meinem Besitz und kommt heute zum ersten Mal zum Einsatz, live und in echt. Viele träumen davon, ich bin einmal früh aufgestanden und habe den Rechner angeworfen und war dann gleichzeitig blitzschnell und extrem geduldig - wie das so meine Art ist. Ein simples Stückchen Plastik gestattet mir jetzt, ohne weiteren Stress alle Heimspiele des 1. FC Köln auf dem selben Sitzplatz zu begleiten. Hoffen und Bangen in W2, das lernt man als Fan in Köln als erstes. Auch ohne Dauerkarte. Für mich persönlich ist das Stadion ja eine gigantische Schreiecke, denn, wo sonst darf frau (völlig unprinzessinnenlike) laut alles herausschreien, was die Seele quält? Der FC spielt übrigens immer "wunder"-bar. Durchhalten, aushalten, optimistisch sein, immer an die drei Punkte glauben, sich wundern - manchmal - wenn sie uns dann auch wirklich gehören, sich ärgern - öfter - wenn sie wieder einmal leichtsinnig vergeigt wurden, warum sollte die neue Saison anders laufen als die alte?

Haste Töne???

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Those were the days, sagte Der Junge mit der Mundharmonika, Mandy, I wanna hold your hand und dann Nights in White Satin. Und die Caprifischer fahren, vorbei am Mädchen aus Piräus, zur Island in the sun. If you leave me now, wann wird's mal wieder richtig Sommer? Under the Moon of Love gibt's Kein schöner Land in unserer Zeit. Hä???? Frau Z und Frau Sch, Frau F und Freundin M, sowie Frau EB und Frau SH waren zu Gast bei Frau H und haben sich einen Abend lang im Gruppengesang geübt - mit einem dicken Pulk anderer Sänger an einem heißen Sommerabend in der Südstadt. Gut gelaunt schwitzend war es dicht an Gute-Laune-Therapie - bestens geeignet zum Stressabbau. So, thank you for the music, Frau H.

(Ver-) Satzstücke

Et räänt em Aujus Wor dat jrad en Kirchejlock Kann nit sin, `t es 3 Uhr naaks Un dä Wind he drin kann och nit sin Ich hatt alle Finster zojemaat. Keiner jeht an`t Telefon Nur dä Tom hät op bes vier En e Taxi rin, hä frööt wohin Ich saach: Fahr zur Hölle un knall die Düür. Un ich hoff dat se offe blieht die kleine Pump en minger Brust Och wenn et räänt em Aujus. Wiesu sinn all ming Frönde us Wie Jratisberater op Astro TV Dä Tom bejröss mich met nem Witz Övver ne Tierarzt un sing Frau Ich saach: Maach de Musik laut ich will nix mieh hüre Et janze Lääve es ahnjebore Un Leeder die jeder metsinge kann Sin jelore. Un ich hoff dat se offe blieht..... Wat es los mit mir Wat soll weede Hann ich die Wolke nit jesinn Ich hüre nur Karl Valentin: Et es alles schon jesaat Nur noch nit vun jedem. Halver sibbe dä Heimwääch treck sich Su lang un berchop wor dä noch nie En jriese Katz putz un leck sich Zwesche ner Schiev un ner Jalousie Brüütche holle, die Bäckersfrau säät: Ihr sidd j

My royal box

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Auch - oder besser: sogar Prinzessinnen brauchen alltags praktische Dinge, wie etwa eine, aber sehen Sie selbst: Aus aktuellem Anlass erworben - meine neue Broterwerbsdose, hält die edle Prinzessinnen-Tasche tagsüber schön sauber und das Pausenbrot schön appetitlich. Die Erfordernis der Anschaffung eines sehr banalen Gegenstandes kann aufgrund des Anlasses unverhältnismäßig glücklich machen, alles eben relativ. Freuen Sie sich mit mir???

Der Prinz stand im Regen

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Gott, was haben wir uns gefreut, als wir erfuhren, dass der Prinz nach drei Jahren in Feindesland wieder in die Heimat zurück kommt. Ganz Köln war total euphorisch. Begeistert. Es wurden Lieder geschrieben und gesungen, es gab allerlei Geldsammelaktivitäten, die Reisekosten betrugen zehn Millionen, die wollten refinanziert werden. Dennoch war sein Volk ganz aus dem Häuschen. Ihm zu Ehren wurden rot-weiße Prinzengewänder gekauft und auch getragen, die Zehn wurde (wieder) zur heiligen Zahl. Beschworen. Und dann lief er - Trommelwirbel - auf das Spielfeld, der Prinz mit den neuen glänzenden Schuhen. Besungen. Bejubelt. Beklatscht. Begrüßt. Ich kann gar nicht genau sagen, warum - aber, obwohl er neunzig Minuten lang im Einsatz war, es gab nicht viel zu sehen von ihm. Kein, Glanz, keine Krone - keine Krönung. Sogar dem Bock verging die Lust, auf das Spielfeld zu gucken. Er wandte sich immer wieder ab. Bedient. Der Himmel hatte kein Erbarmen und ließ es immer wieder heftig regnen - Trauer- o

Gurkensommer

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Nichts langweiligeres als im Sommer über das Wetter zu reden, könnte mir einfallen, ehrlich. Wenn es aber kein spannenderes Thema gibt, was macht frau dann? Okay, ich rede über Gurken. Gurken?? Gurken!! Politik im Superwahljahr?? GÄÄÄÄHN!! Krise??? GÄÄÄÄHN!! Wetter?? GÄÄÄHN!!! Es tut sich etwas auf meinem kleinen Balkon - die Gurken wachsen. Bisher zwei kapitale Teile, ich hoffe stets auf mehr - ich gieße, ich dünge, ich bin nett - es besteht Hoffnung!!

(Ver-) Satzstücke

Dieses Mal ein optisches Fundstück: Falls Sie mal nicht wissen, was Sie an einem Schlechtwettersonntagnachmittag tun sollen.

Heiraten in fünf Tagen, Finale

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Unerfahren, wie ich in Sachen Türkische Hochzeit war, dachte ich, alles wäre erledigt und man, also im wesentlichen ich, könne sich jetzt ein bißchen erholen. Mitnichten. Am Abend nach der Hochzeit - nach einem ganz relaxten Tag am Pool, kam noch eine späte Einladung. Man träfe sich um Mitternacht zur Life-Musik in einem Lokal am Hafen. Hm, Partymeilen in touristisch okkupierten Städten sind eigentlich nicht meine Welt, ich wollte aber nicht unhöflich sein. Also, zog ich mich mißmutig an und machte mich gemütlich bummelnd an der Strandpromenade entlang auf den Weg. Die Barstraße liess mich angewidert überlegen, ob ich das wirklich wollte. Halbnackte, aber ganzkörpertätowierte Engländer beiderlei Geschlechts, russische Ladies mit eindeutigen Absichten und der ein oder andere Segler auf Abenteuertörn - da muß man die Schultern ganz schön hoch ziehen, damit die Gruselwogen den Rücken nicht beugen. Es brauchte noch ein bißchen Telefontechnik und einen freundlichen Menschen mit Suchauftrag,

(Ver-) Satzstücke

" Life is short - eat dessert first. " Mir unbekannter Autor auf einem T-Shirt

Heiraten in fünf Tagen, Teil 4

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Beim Tanzen war ich stehen geblieben? Kann man doch gar nicht - ich meine, beim Tanzen stehenbleiben. Also - das Brautpaar eröffnet den Tanz - ansatzlos sozusagen tanzen sie sich auf die Bühne mit sehr walzerähnlichen Schritten, eine Weile alleine, dann, wie auf ein unsichtbares Signal, gesellen sich die Gäste nach und nach dazu, alle und alle durcheinander, vorerst noch pärchentanzend. Das ändert sich bald. Die Band mit der dicken Sängerin, deren Kleid durchaus länger hätte sein dürfen, wechselt von klassisch westeuropäisch bald nach türkisch - gute Entscheidung, die Instrumente passen viel besser. In der Ägäis-Region gibt es einen Reihentanz - "Ege", der ursprünglich nur von den Männern getanzt wurde, inzwischen aber demokratisiert ist, sprich: er ist für alle. Auf den ersten Blick ähnelt er dem Sirtaki, obwohl - ohne Bouzouki, stattdessen mit Sas, geht er sofort in die Beine - alles tippt und wippt - auch, was nicht auf der Bühne tanzt. Dann kommt die Torte - sehr feierlic

Grüne Däumlinge

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Manche Dinge entwickeln sich von ganz alleine. Vor kurzem bekam ich in einem Joghurtbecher eine gekeimte Gurkenpflanze geschenkt. Diese habe ich auf den Küchenbalkon ausgepflanzt. Mittlerweile hat die majestätische Schlangengurke schon eine Wuchslänge von mehr als einem gutem Meter erreicht, eine veritable stählerne Rankhilfe soliden Ausmasses bekommen und drei kleine Gurkendäumlinge hervorgebracht. Nehmen wir die Winzlinge mal als gutes Omen, für die Dinge, die sich sonst noch so entwickeln sollen in diesem Jahr!! Wobei, hier ist es natürlich einfach: Wasser, Dünger, Sonne und gut!! Ich freue mich schon auf die Ernte - da und dort.

(Ver-) Satzstücke

" Everyone has a purpose in life. Perhaps yours is watching television. " David Letterman

Heiraten in fünf Tagen, Teil 3

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Natürlich gibt es auch einen offiziellen und öffentlichen Teil der Hochzeit - nämlich die Feier mit dem weißen Kleid und mit der ganzen, ja tatsächlich der ganzen Familie, Freunden und Nachbarn. Ehrlich gesagt, mein Lieblingsteil - nicht nur, weil die Gäste schön angezogen sind. Fängt an mit "die Mädels gehen zum Friseur" - bedeutet übersetzt: das volle Programm, also Frisur, Make-up, Fingernägel und definitiv in der Türkei: Haarentfernung im Gesicht. Das dauert. Deswegen kann es sehr klug sein, nicht zum Lieblingsfriseur zu gehen, der zwar einen Freundschaftspreis macht, aber nur zwei Hände hat. Mit der Braut allein ist er vier (4) Stunden beschäftigt. Es gibt etwa zwanzig weibliche, pflegebedürftige Familienmitglieder. Die Braut kommt - mit den Nerven vollständig am Ende - zu ihrer eigenene Hochzeit zu spät, ungefähr zwei Stunden, weil vorher noch das Fotostudio aufgesucht werden muss. Ob es im Türkischen eine Vokabel für "Zeitmanagement" gibt? Zumindest scheint s

(Ver-) Satzstücke

"All are lunatics, but he who can analyze his delusion is called a philosopher." Ambrose Bierce

Supersommersamstagsnachmittagssegeln

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Jetzt dann - mit reichlich Verspätung - wurde das Boot getauft. Lange hat es gedauert, bis der finale Termin endlich stand, Gäste wurden eingeladen, gutes Wetter bestellt. Das mit den Gästen hat nicht im vollen Umfang geklappt, dafür war das Wetter absolut perfekt. Nahezu perfekt - die Einweihungsfahrt bescherte infolge eines mißglückten Aufschiessers dem Boot eine kapitale Macke - Grund für die nächste Restaurierung, das freut die Jungs. Es lächelt der See, er ladet zum Bade - ein wahrhaft traumschöner Sommertag, der sogar genügend Wind für die entsprechenden Runden hatte. Sonne, Grill, Salat, Bier mit und ohne Alkohol, Gespräche, Lachen, Essen, Sonnen, Segeln, Albern, Schwatzen, Lachen, Schwimmen, Kickern, Aufräumen, Heimfahren, Schlafen. Schön. Schön. Sehr Schön.

(Ver-) Satzstücke

"Es gibt nur eine Kette, die uns gefesselt hält, nämlich die Liebe zum Leben. Wir dürfen sie nicht von uns weisen, aber wir müssen ihren Druck mindern, damit uns unter dem Druck der Umstände nichts zurückhalte und hindere bereit zu sein, unverzüglich das zu tun, was einmal doch geschehen muss." Seneca, Epistulae morales

Heiraten in fünf Tagen, Teil 2

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Hennaabend - war früher mal der traurige Abschied der Braut aus ihrem Elternhaus, es gibt sogar ein spezielles Lied, bei dem vor allem die Braut, heftig und intensiv weinen sollte: Yüksek yüksek tepelere ev kurmasinlar Asri asri memlekete kiz vermesinler Annesinin bir tanesini hor görmesinler Uçanda kuslara malum olsun Ben annemi özlerim Hem annemi hem babami Ben köyümü özlerim Babamin bir ati olsa binse de gelse Annemin yelkeni olsa açsa da gelse Kardeslerim yollarimi bilse de gelse Uçanda kuslara malum olsun Ben annemi özlerim Hem annemi hem babami Ben köyümü özlerim Zumindest in der traditionellen Überlieferung und in der Theorie. Praktisch lief es ganz anders. Im Garten bildeten sich zwei Gruppen: eine große mit den weiblichen Menschen, eine kleine mit den männlichen - das soll wohl heute oft so sein, erfuhr ich. Der grüne, warme Hennabrei wurde dekoriert wie eine Hochzeitstorte und singend durch den Garten getragen. Dem Vernehmen nach waren die Damen nicht sehr achtsam mit dem flü

Heiraten in fünf Tagen, Teil 1

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Genau genommen, soll es ja eine Entscheidung fürs Leben sein, das Heiraten. Manchmal, manchmal weiss das Leben das allerdings nicht. Da muss dann ein zweiter Anlauf gemacht werden. Über einen möglichen dritten möchte ich hier ausdrücklich nicht spekulieren. Die Witwe meines Bruders hat ihr neunjähriges Single-mit-Kind-Dasein jetzt beendet. Gründlich - ein Baby wird im Oktober erwartet. Nachdem der Bürokratie-Anteil, der in der Türkei und Deutschland zu einem echten Behörden-Marathon ausuferte mit beglaubigten Übersetzungen aller Art, Ehefähigkeitszeugnissen, Blutproben, etc, erfolgreich absolviert wurde, wollte keiner mehr warten. Ganz ohne Wedding-Planner und Gedöhns wurden die Feierlichkeiten ratz-fatz organisiert, die in Deutschland lebenden Verwandten hatten zwei Tage Zeit zum Anreisen, und alle kamen zahlreich und zügig. Ich wußte nicht, dass man in einem Häuschen mit zwei Zimmern ca 10 Schlafgäste unterbringen kann - ich weiß jetzt: es geht! Und zwar zwei Wochen lang, lange Woche

(Ver-) Satzstücke

Beschlauen Sie Ihren Denkmuskel! ZEIT online

...............na, schon zurück??

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Ja und nein - die Indianer sagen, dass man langsam reisen soll, damit die Seele mitkommen kann. Da ist etwas dran. Nachdem ich jetzt Hals über Kopf zur Hochzeit in die Türkei fliegen mußte - Vorwarnzeit betrug 48 Stunden - habe ich ein bißchen drangehängt, um mich etwas in die Sonne zu legen, was man nur als Schatten verstehen darf, ich vertrage Sonne nicht so gut. Ausgerüstet mit mehreren dicken Büchern - alle gelesen und für weitere Leser als Einladung dort gelassen - und einer guten Sonnencreme, die braucht man auch im Schatten. Diesmal hatte ich wenig Gepäck und doch war alles dabei, was nötig war, ist vielleicht doch weniger, als frau immer glaubt. Immer noch zu viele Schuhe! Ich lerne. Jetzt wühle ich mich durch alles, was hier aufgelaufen ist, zur Hochzeit später mehr, meine Seele ist noch nicht ganz wieder hier.

(Ver-) Satzstücke

Urlaub ist nicht ganz ungefährlich. Vielleicht kommt dabei heraus, daß man gar nicht mehr gebraucht wird. Jacques Tati, 1907 - 1982, Autor, Schauspieler, Regisseur

Juhuuuuuuuuuuuuuuuuuuu!!!!

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Der alte Mann und das Mehr

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In der vergangenen Woche gab es einen alten Herrn, der zwar Zeit seines Lebens keine Hose trug, aber dennoch ohne größere Rechtsverstrickungen 75 Jahre alt wurde. Er kam bereits "erwachsen" auf die Welt, seine erste Freundin war eine Henne - das konnte ja nichts werden. Zeit seines Lebens hatte er Pech, oberflächlich betrachtet, er durfte sich um die Drillinge seiner Schwester kümmern und erwies sich damit als familientechnisch vorbildlicher Onkel, weil die Brut nicht so leicht zu hüten war. Mit dem weiblichen Geschlecht lief es bisher nicht so gut, seine Dauerverlobte, für die er wirklich mancherlei Prügel bezog, hat ihn bis heute nicht erhört. Er ist ziemlich faul, geregelte Arbeit ist ihm völlig fremd, chaotisch und cholerisch, so dass man sich fragen darf, wie er überhaupt 75 Jahre alt werden konnte. Und, er hat Fans, weltweit, forschende Fans. Überwiegend Männer, die sich die Ergründung der über ihn verfassten Werke zur Lebensaufgabe gemacht haben - sehr faszinierend, wi

2009 - Superwahljahr, die zweite

"Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wenigen nur gewesen." (Friedrich Schiller)

Suchmaschinenoptimierung dringend erforderlich

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Alle suchen immer und überall alles: Köln sucht einen neuen Oberbürgermeister, der FC einen neuen Trainer, viele suchen einen neuen Job und Wege aus der Krise werden auch gesucht. Bauern suchen Frauen, gerne werden auch Superstars genommen. Der Begriff "Suchmaschine" suggeriert schnelle Hilfe, suchen wird thesauriert durch googlen und das, das muss ich mal erwähnen, ist ein kapitaler Trugschluss. Denn, wenn ich etwa Italien suche, finde ich ja nicht Italien, sondern bloß eine Million Artikel zum Thema Italien, das ist blöd, weil ich nichts über Italien suche, sondern eben Italien. Klar, ich weiß, wo Italien zu finden ist, aber manchmal suche ich Italien eben auch an anderer Stelle, also mehr in meinem Leben, weil ich es da gerne hätte, zum Beispiel. Wenn ich kairos suche, wird es noch komplizierter, weil mich die Suchmaschine erstmal fragt, ob ich nicht vielleicht doch Kairo meinen könnte. Ich sag jetzt mal, also, nur so, wenn ich Kairo meine, dann schreibe ich es auch hi

Essen in Hessen

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Was könnte wohl fünf gestandene Menschen dazu veranlassen, sich abends (!!) von Köln nach Wiesbaden zu begeben, um andere gestandene Menschen zu treffen? L'arte de vivere, la dolce vita, mangiare all'italiana, um es kurz zu fassen. Sieht so aus, war sehr gut und, besonders erwähnenswert, extrem nette Menschen drumherum, sehr angeregte Gespräche inklusive Wortschatzerweiterungen, die ich mir aber für später aufhebe, weil sie auch einen besonderen Platz verdienen. Danke für den sehr schönen Abend nach (Rhein)hessen. Danke euch.

Pretty in pink - mein neuer Lover

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Ins Auge fiel er mir zuerst auf einem Foto - Liebe auf den ersten Blick! Dann galt es, herauszufinden, wo ich ihn in natura sehen und kennenlernen kann. Mit Hilfe einer netten Frau vom Fach gelang auch dieses. Dann mußte er in die Testphase - also ganz direkt. Nachdem er die Testphase erfolgreich überstanden hatte, durfte er mit zu mir nach Hause. Dort macht er mich jetzt glücklich, so oft ich will, wann ich will und wo ich will - so hab' ich es gern. Er sieht gut aus und ist mir sehr zu Diensten, damit kann ich mich königlich fühlen und er heißt wirklich "Lover" - der neue Lippenstift. Was dachten Sie denn????