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Brauchtum

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Ich habe Brauchtumswoche, oder so ähnlich. Rheinauhafen und Bücher, Schokoladentorte mit vier (!!!!) Schichten am Schokoladenmuseum, Kölnarena, Schmuddelwetter. Roncalliplatz und die Fööss - vierzig Jahre auf der Bühne. Unglaublich gerast die Zeit. Ich erinnere mich noch an das Silberjubiläum und an ein ganz besonderes Interview von einem kleinen Jungen, der damals die Herren zum 20-jährigen befragte, wie gestern erscheint es mir. Escht. Singen in Gruppen gehört ja in Köln stets dazu, Montag waren es 8.000 Sänger und ein farbiger Dom, der vor Freude ganz rot strahlte, so schön. Das Programm hätte problemlos auf mehrere Tage ausgedehnt werden können, wenn sie denn alles gespielt hätten. Geht ja nicht. Leider. Vielleicht zum Goldenen? Jinge dat? Wenn man in Köln den Roncalliplatz bespielen will, muss man etwas Besonderes sein, sonst gibt's keine Genehmigung. Gleichzeitig erreicht einen eine einstweilige Verfügung wegen potentieller Ruhestörung, bevor man anfängt zu spielen, ungeheuer...

Dutzendfach

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Das war lange geplant. Das Kinoevent. Der Mädelsfilm schlechthin. Carrie and friends, zweiter Teil. Es konnte defintiv nicht bis zur Premiere gewartet werden, es mußte schon der Preview-Termin sein. Die Kinochicks in hoher Kopfzahl, als dreckiges Dutzend gemeinsam lachen und Spass haben. Der Kinobetreiber war großzügig und es gab Prosecco vorab, der Vorraum vibrierte förmlich vor Gelächter und Gegiggel, hoher Lautstärkepegel und große Erwartungen. So weit so gut. Dem Eventcharakter Rechnung tragend, prämierte man noch vor dem Filmstart die höchsten Heels. Allein die Tatsache, dass - anders als im Film - lediglich zwei der zahlreich anwesenden Damen überhaupt mehr als zehn Zentimeter untergeschnallt hatten, zeigt doch, dass Frauen klüger sind, als gemeinhin angenommen. Der Film - nun ja, wenn man von der dünnen Story absieht, bot dennoch Vergnügliches: wahnsinnige Outfits und Interieurs, allein dafür war der Eintrittspreis schon gerechtfertigt, und immer wieder gute Pointen, die Gelächt...

(Ver-) Satzstücke

" Dä Klüngel muss fott! " so eine ältere Dame sonntags am Rheinufer, "evver ob dä dat kann?" Es ging um einen Kandidaten für die OB - Wahl in Köln am 30.8.09.

Prinzenproklamation und Schull - und Veedelszüch

Der Prinz ist schwarz und hat eindeutig Migrationshintergrund. Er ist seit heute mittag 12.00 Uhr Ortszeit offiziell in Amt und Würden. Sein Vorgänger scheidet als unbeliebtester Amtsträger aller Zeiten aus dem Amt und ist darüber untröstlich, natürlich hat er nichts dazu beigetragen. Er hofft darauf, dass ihm die Geschichte Recht geben wird. Träum weiter, Dabbelju! Der Neue ist klug, gebildet und freundlich - er hat seine Wahlkampagne im Web 2.0 finanziert mit Klein und Kleinstspenden, das war ganz neu für die Menschen, die bisher das Land gemanagt haben, dass als Mutter des Internets gelten kann. Die Gegener fürchten jetzt, dass er auch weiterhin die Jüngeren mit den neuen Medien erreichen wird. Überraschung!!! Historische Location, nett dekoriert, die Marie-Luise Nikuta ist auch schwarz und heißt Aretha Franklin und sie singt ebenfalls ein Mottolied. Dann wird gebetet, ab jetzt also mit dem himmlischen Segen regiert. Die Antrittsrede frei gesprochen, 20 Minuten ohne Skript, Respekt....

KiK - Karaoke in Köln

Drum singe, wem Gesang gegeben - also, das war ganz eindeutig früher. Heute ist Karaoke der Spaß am Samstagabend, hauptsächlich für Grüppchen und Gruppen, Mädchen, Jungs und mixed. Unter Einfluss von Alkohol und dem johlenden Applaus der mitgebrachten Fangroup trauen sich Menschen an Mikrofone, um das ein oder andere Lieblingslied zum besten zu geben. Manchmal, nur manchmal wäre es besser, die ein oder andere Laura oder Vera würde es lassen oder doch, wenn dann, mit Material, dass zum persönlichen Singvermögen passt, also stimmlich, rhythmisch, tempotechnisch. Schnell singen wollen heißt schnell lesen können müssen, Alkohol dämpft die Koordination von beidem, steigert aber den Mut ins Grenzenlose, die Gesangsqualität eher nicht. All die vielen Songs, die man so zuhause mit der Haarbürste in der Hand mehrfach geübt hat, sind plötzlich wech. Die Karaokemacher, also die, die die Videos drehen und mit den Texten versehen, sind ganz oft Chinesen, die den Songs Gewalt antun, kein Timing pass...

Sing Sing !!!!

Benefizkonzerte - erfunden von George Harrison 1971, treiben mitunter einen Strauss bunter Blüten. So auch am Freitag im Vringsveedel in Köln. Es war mein erstes "Mitsing-Konzert". Mit der Routine aus zehn Jahren Kirchenchor und der Dreistigkeit aus dreißig Jahren dialektlastigen Gruppengesangs wagte ich mit zwei sehr lieben Menschen das Experiment. Ausgestattet mit einem Songbook und ein paar Kölsch war denn auch das mehr oder weniger inbrünstige Intonieren mir bis dahin völlig unbekannter Songs kein Problem, gar keins. Die Band war mit Häzz bei der Sache, das sachkundige Publikum verzeichnete Hardcore-Fans, die auch ohne Songbook völlig textsicher waren - und, das Event war alters- und klassenlos. Highlight war eine sehr smoothe Version von Miss Sarajewo. Den einstigen Pavarotti-Gänsehaut-Part übernahm völlig souverän und angstfrei ein chinesischer Tenor - inbrünstig, gut durchgeatmet und absolut textsicher, sehr zur Freude der anwesenden Damen. Wie ein Komet entschwand er ...

Ist der Dom ein Kiosk? Und was genau bedeutet Bodenhaftung??

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Am Samstag waren wir bei einer Stadtführung. Eine kurze Geschichte des Kölner Doms begann mit der "Entführung" der Reliquien der Heiligen Drei Könige aus Mailand, irgendwann während der Kreuzzüge. Jetzt hatte man die Knochen und mußte sie doch irgendwie zu Geld/Gold machen. Das müssen die frühen Anfänge des Kölner Stadtmarketings gewesen sein, denn man beschloss, um die Knochen herum einen "Dom" zu bauen, damit man den Pilgern, die da kommen sollten, einen würdigen Rahmen anbieten konnte. Das Konzept ist ja tatsächlich auch aufgegangen, lange vor Hape kamen die Jakobspilger in Scharen nah dem Hillije Kölle, um die alten Gebeine zu bestaunen. Wahrscheinlich, so vermute ich, hängt die Größe des Domes von der Mengenflußsteuerung der Pilgerscharen ab, es kamen tatsächlich jedes Jahr genauso viele, wie Köln Einwohner hat, also etwa 40.000 bis 50.000 - also etwas weniger als am Rosenmontag oder zum CSD. Die brauchten Essen und Trinken, das war gut für die Bierbrauer, wo s...