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Rauhnächte

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Zwölf Nächte um den Jahreswechsel herum, sechs im alten und sechs im neuen Jahr, sind der Überlieferung zufolge seit vielen Jahrhunderten Orakelnächte. Seit jeher wollten die Menschen wissen, was das kommende Jahr für sie bringen würde. Gute oder schlechte Ernte, Hagel, Blitz und Unwetter, allerlei Aberglauben spielte dabei wahrscheinlich auch eine große Rolle. So gab es Zeichen, die für den jeweiligen Tag einen Bezug zu einem der zwölf Monate herstellen sollten. Und, obwohl wir natürlich wissen, dass das so nicht stimmen kann, haben jetzt die Jahresrückblicke und Jahreshoroskope Konjunktur. Überall - ernsthaft und weniger ernsthaft. Ungünstigstenfalls entstehen jetzt Neujahrsvorsätze. Die sind auch manchmal am 6. Januar, wenn die Rauhnächte vorbei sind, ebenfalls schon Geschichte. Wie kommt jetzt die Prinzessin durch die legendären zwölf Nächte? Ohne Pläne, ohne Vorsätze geht ja irgendwie auch nicht, schließlich soll sich ja etwas ändern. Also heißt es, einen Gesamtplan zu entwickeln

(Ver-) Satzstücke

„Es gibt kein Verbot für alte Weiber, auf Bäume zu klettern.“ Astrid Lindgren * 14. 11. 1907 - Näs bei Vimmerby † 28. 01. 2002 - Stockholm

Schneeheheeeeeee

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Was gibt es Schöneres, als in der sicheren Gewissheit, dass die Heizung funktioniert und es genügend Tee gibt, hinter dem Balkonfenster zu sitzen und der Stadt beim langsamen Eingeschneitwerden zu zugucken? Momentan kann ich mir nichts vorstellen, obschon ich weiss, dass das schon morgen wieder anders sein kann. Aber jetzt ist es schön. Schöne Momente habe ich für die Adventszeit geplant, viele schöne Momente - da bin ich in diesem Jahr definitiv noch im Soll, also muss ich bis Silvester ausgleichen. Angefangen habe ich damit, etwas Prinzessinnenglitzer in die Wohnung zu stäuben, ein bisschen Advent, Advent und viele Kerzen. Ja, Bücher und tiefschwarze Schokolade auch. Mein wieder entdecktes Stricktalent wird auch noch zum Zuge kommen. Und natürlich viele Freunde treffen, Glühwein, Kakao, Singen, Feiern und Essen, alles noch im Programm. Zweimal Fußball inklusive. So nach und nach werde ich berichten, wie es weiter geht...langsam in jedem Fall, ganz langsam. Oder auch nicht. Mal gucken

Fortschritt

Und wieder rauscht mein tiefes Leben lauter, als ob es jetzt in breitern Ufern ginge. Immer verwandter werden mir die Dinge und alle Bilder immer angeschauter. Dem Namenlosen fühl ich mich vertrauter: Mit meinen Sinnen, wie mit Vögeln, reiche ich in die windigen Himmel aus der Eiche, und in den abgebrochnen Tag der Teiche sinkt, wie auf Fischen stehend, mein Gefühl. Rainer Maria Rilke, 27.9.1900, Worpswede

Planfeststellungsverfahren

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Schön, schön bürokratisch der Begriff, um den es hier geht. Beschreibt er doch einen sehr komplexen, langjährigen Verwaltungsvorgang. Akut aufgestoßen ist das Vorgehen der politischen Köpfe in Baden-Württemberg, die fünfzehn Jahre lang erfolgreich ein sogenanntes Zukunftsprojekt ausgebrütet haben, welches in Wirklichkeit das geistige Produkt vom Immobilienspekulanten ist. Makaber, wenn man heute feststellen muss, dass das ins Auge gegangen ist. Ein friedlicher Demonstrant hat sein Augenlicht eingebüßt, nein, kein jugendlicher Steinschmeisser. Ein 70-jähriger Rentner wurde das Opfer von Polizeigewalt, entsetzt muss ich das schreiben. Lange an der Regierung zu sein bedeutet nicht, es richtig zu machen. Nein. Persönlich befinde ich mich auch in einem Planfeststellungsverfahren, ich muss nämlich feststellen, ob ich Pläne habe und wie die aussehen könnten. Dafür habe ich mir das restliche Jahr vorgenommen und mich in eine Menge professionelle Hände begeben. Sollten Sie die übliche Leichtigk

Technikkollaps

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Kaum hatte ich mich letzte Woche zu ende gefreut, das war so gegen 19.10 Uhr am Sonntag abend, da fing diese Woche an, die sich gänzlich von der letzten unterscheidet. (Hier wäre mal eine schöne kölsche Verlaufsform angezeigt, also "die sich total am unterscheiden ist von letzter Woche"). Wäre. Eigentlich. Auf dem Weg aus dem Stadion hatte es jemand eilig und "katschong" - Blech- und Glasbruch!!! Nee, liebe Leser, Prinzessinnen haben es nicht eilig, ebenso wenig wie Königinnen rennen. Nur mal so. Die Prinzessin saß dann schmollend auf dem Sessel, weil Auto kaputt.Phhhh. Als ob das nicht genug wäre, fing dann auch noch die Espressomaschine an zu röcheln und gab vor, in den letzten Zügen zu liegen, dabei fehlt ihr bloß eine Dichtung, unglaublich. Prinzessinnen ohne Kutsche UND ohne Espressomaschine können schon ganz schön gereizt auf allerlei reagieren. Oh ja. Und dann heute, als ob mir der Technik-Gott den Stinkefinger zeigen wollte, ging das Batteriefach von meiner

Brauchtum

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Ich habe Brauchtumswoche, oder so ähnlich. Rheinauhafen und Bücher, Schokoladentorte mit vier (!!!!) Schichten am Schokoladenmuseum, Kölnarena, Schmuddelwetter. Roncalliplatz und die Fööss - vierzig Jahre auf der Bühne. Unglaublich gerast die Zeit. Ich erinnere mich noch an das Silberjubiläum und an ein ganz besonderes Interview von einem kleinen Jungen, der damals die Herren zum 20-jährigen befragte, wie gestern erscheint es mir. Escht. Singen in Gruppen gehört ja in Köln stets dazu, Montag waren es 8.000 Sänger und ein farbiger Dom, der vor Freude ganz rot strahlte, so schön. Das Programm hätte problemlos auf mehrere Tage ausgedehnt werden können, wenn sie denn alles gespielt hätten. Geht ja nicht. Leider. Vielleicht zum Goldenen? Jinge dat? Wenn man in Köln den Roncalliplatz bespielen will, muss man etwas Besonderes sein, sonst gibt's keine Genehmigung. Gleichzeitig erreicht einen eine einstweilige Verfügung wegen potentieller Ruhestörung, bevor man anfängt zu spielen, ungeheuer

Prinzenwatching

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Prinzessinnenuntypische Umgebungen aufzusuchen gehört immer wieder zu meinem Leben. Gestern sollte es ein Sportevent sein "Die Stunde der Wahrheit" - Boxen. Kampf um einen Weltmeister-Titel mit Rahmenprogramm. Ich war eingeladen, das erklärt sicher Vieles. Neugierig sein kann ich gut. Im Vorprogramm hieben sich tätowierte Jungmänner die unzenbeschwerten Lederfäuste um die Augen und Ohren. Einer von den weiterhin Namenlosen trug den Künstlernamen "Prinz Sowieso" sah jedoch ziemlich unprinzlich aus, glich er doch mehr jenen Tieren mit den spitzen Gesichtern, weichenm Fell und ausgeprägtem Jagdtrieb, die so schlecht riechen - also nix prinzessinnenkompatibles. Ja, es ist möglich, dass ich das nicht verstehe. Und? Voller Erwartung auf Grossartiges sahen wir die kickboxenden Mädels, deren Hauptattraktion sicherlich der Doktortitel der einen Amazone war, verwies doch der Ansager mehrfach darauf. Ja, sie hat gewonnen und ja, verdient, soweit mein rosa Blick zu diesem Urtei

Strassenpreziosen

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Nein, ich war nicht initiativ, das war jemand anders, dennoch trafen wir uns zum Strassenfest in Ehrenfeld. Mein erstes Mal, jaja, ich sags gleich, wahrscheinlich auch mein letztes Mal. Der Parkplatz wollte bezahlt werden und erwies sich nach einer veritablen Kreuzfahrt durch die abgesperrten Strassen als gute Lösung. Pünktlich am Treffpunkt, zogen wir danach gemütlich über die Venloer Strasse, das eigentlich pulsierende Herz Ehrenfelds. Heute auf Sparflamme. Kurz gefasst liesse sich das Angebot mit "Ramsch" präzise umschreiben, den Umständen gerecht werden wollend muss ich wohl "situationsadäquat" schreiben. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich zuletzt die ganze Strasse entlang geschlendert bin, muss aber lange her sein. Eine nicht endend wollende Resterampe wurde präsentiert, minimale Verweise auf das typische Multi-Kulti, ein moscheenaher Fußballverein, ein Theater der Kulturen, italienische, türkische, japanische Spezialitäten "auf die Faust" wur

(Ver-) Satzstücke

Königinnen singen kein Karaoke. Julie Christie in "Plötzlich Prinzessin"

Kinderkram

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Kinder kommen selten auf fremde Leute. Besondere Überraschungen für Eltern haben die süßen Kleinen gelegentlich zu bieten, indem sie Alltagsweisheiten kolportieren, mit ernstem Gesicht oft, Lacher erntend. Also, so sprach die Mama. Wahlweise der Papa. Der Volksmund ist der Ansicht, dass hysterische Mütter wohl auch hysterische Kinder produzieren, ich pflichte bei. Gerne. Kinder werden zu dick, haben zuwenig Bewegung, aber ein Handy, das sie schneller bedienen können als gedacht. Mist? Mist! Am Sonntag gab es Fußballzwerge im Stadion, die mit oder auch gegen die Profis antraten. Damit Chancengleichheit ansatzweise vorgetäuscht werden konnte, gleich 100 gegen 11, sehr schöne Idee, das Spiel ging 2:2 nach Vereinbarung aus, so die Schiedsrichterlegende Walter Eschweiler, der dieses ungewöhnliche Spektakel pfiff. Ich wünsche mir, soviel Zeit muss sein, gleich mal an dieser Stelle, dass wir an dieses Spiel emotional nicht allzu oft in der kommenden Saison erinnert werden, also gefühlte hunde

Synchronitäten

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Ereignisse werden als "besonders" klassifiziert, wenn sie gewisse Merkmale aufweisen. In gewisser Weise kann und darf also jedwedes Geschehen zum Ereignis wachsen. Aktuell empfinde ich manches Nicht-Geschehen ebenso besonders wie das Gegenteil. Obwohl wir uns gerade im Zeichen des Krebses befinden, habe ich Zwillingserscheinungen. Ohne Zufuhr von gehirnchemischen Verwirrern erlebe ich Synchrones allerorten. Es begann letzte Woche mit dem intensiven Auftreten von Synchronschwitzen, ein doch sehr rares Phänomen. Unterschiedliche Orte und Schwitzer - gleiche Erscheinung. Merkwürdig finde ich auch das synchrone Fernbleiben erwarteter Nachrichten, zu beschreiben mit Synchronwarten, möglicherweise keine Rarität, oft einhergehend mit Synchrontäuschung. Kann noch getoppt werden durch Synchronlügen - überflüssige Erscheinung. Ich teste gerade Synchronignorieren - neue Übung.

Stillstand

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Kreativität soll ja aus dem Chaos entstehen, sagt man. Außer an manchen Tagen. Kultur ist ja gelegentlich, wenn keiner hingeht. Geht auch anders. Wenn man den Ruhrschnellweg sperrt und auf 60 Kilometern Biergarnituren an das Volk vermietet, kann es durchaus passieren, dass sich drei Millionen Menschen auf den Weg machen, um die Autobahn à pied in Besitz zu nehmen. Schon schön. Der Stau, der die Benutzer jeden normalen Tag in den Wahnsinn treibt, wird zum Event umgestaut. Die Mobiltätsspur diente den Radfahrern ihrerseits mehr zum Stehen als zum Fahren, gab es doch keine Richtungsvorschrift. Man arrangierte sich ganztags. Ging gut. Der neugierige Beobachter erlebte eine Fülle toller Menschen mit einer Menge toller Ideen an einem tollen Sommertag. Gib dem Volk die Autobahn zurück und es wird Musik und Tanz sein. Angela, Deine Menschen stecken voller Überraschungen, frag sie mal, wie es gehen könnte. Alltagsphilosophisch ist es schwer, dem Stillstand etwas abzugewinnen, rechnen wir doch s

Krakendebakel??

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So, eins ist klar: wir werden nicht Weltmeister und schuld ist, ganz klar, Paul, die orakelige Krake aus Oberhausen. Mal ehrlich, glauben Sie an Vorhersagen? An magische Fähigkeiten von Weichtieren? Deren Verwendung in einem Pastasugo erscheint mir wesentlich sinnvoller zu sein, mit Nährwert sozusagen. Obwohl - acht Gehirne sind ja schon mal keine schlechte Voraussetzung. Für allerlei. Jetzt kommen die Jogi-Jungs also schon am Sonntag zurück und sie wollen nicht mal einen Empfang, was ziemlich viele Leute ziemlich schade finden. Weil, auch ohne den vierten Stern kommt da ein ganz fantastisches Team nachhause. Ein Team - schwarz-rot-gold - das uns alle heftig begeistert hat. Tot geredet vorher, triumphal aufgetreten, bescheiden geblieben. Klasse. Sogar die englische Presse, die gerne noch immer allerlei Nazivergleiche für uns heranzieht, war begeistert von den teutonischen Ballbotschaftern. Fleissig, fröhlich, effektiv, was haben die für unser Image in der Welt getan. In jedem Fall in v

Wandervögel

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Gestern sollte es sein: endlich wieder segeln. Perfektes Wetter, leicht bewölkt und Wind. Auf dem Weg zum See beobachtete ich Merwürdiges: an der Autobahnabfahrt stand ein schlanker grauer Reiher regungslos auf dem Asphalt, beim Abbiegen zum See querte ein wunderschöner Fasanenmann unseren Weg ganz gemütlich und auf dem Parkplatz spazierte eine Elster hoheitsvoll Richtung Gebüsch. War das ein Omen?? Und wenn ja, wofür??? Ich bin nicht drauf gekommen, helfen Sie mir bitte.Wenn schon Vögel nicht mehr fliegen, was sollen die Jogijungs in Südafrika da wohl noch bewegen????? Immer am Kap der Guten Hoffnung. Ansonsten läuft es ja selbst politisch auch nicht "rund" - der NRW-Landesvater ist beleidigt, der Koalitionskandidat für das höchste Amt im Staate ist völlig unsichtbar, derweil sich eine bundesweite Lobby für den Gegenkandidaten formiert. Das Sparpaket setzt am falschen Ende an und der Sommer kommt auch nicht in die Gänge. Macht doch alles keinen Spaß im Moment. Mist, großer

Es löwt

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Die Welt summt sich in Fußballlaune. Die jüngste Nationalelf aller Zeiten soll's richten. Im Nachklang zu dem letzten Großereignis vor zwei Wochen nannte ein stern-Schreiber die Jogi-Elf "Lenationalmannschaft" . Das trifft es genau. Das erste Spiel mit links gewonnen, sogar Herr P. aus K. und Herr K. aus M. treffen plötzlich wieder das Bundesgegnertor. Das Land flaggt Schwarz-Rot-Gold. Allen fahnenflüchtigen Bundespräsidenten zum Trotz und dem schwarz-gelben Debakel zum Hohn singen die Fans die Nationalhymne als gäbe es kein Morgen. Gerade weil vieles schlecht läuft in Deutschland oder obwohl???? Gimme hope, Joachim - singen die Jungs von Basta, so soll es sein. Wir brauchen dringend gute Nachrichten, Männer, der vierte Stern wäre nicht schlecht. Und bei einer Kölner Brauerei bedanke ich mich für den Titel. Des Blogs.

Duftträume

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Sommer. Sonne. Blauer Himmel. Fahrt in den Vorort. Was machen die da? Es ist warm, es ist sommerlich und ich geh' kochen. Ja, richtig gelesen. Kochkursus, italienisch in vier Gängen. Lauter nette Menschen ein Dutzend Fremde mit einem gemeinsamen Ziel: die kulinarische Seele Italiens zu entdecken. Auf dem Zettel: eine Vorspeise mit gefüllten Auberginenröllchen und Salat, eine Tomatensuppe, Puteninvoltini mit Polenta-Zucchini-Gratin und Salbeisauce und als süßen Abschluss Amarettini-Pudding mit Weissweinsabayone, lecker, Sommer. Ich will Sie jetzt gar nicht mit Küchentechnik langweilen, nein. Viel lieber möchte ich Ihnen mit ein bißchen Salbei unter der Nase herumwedeln. Können Sie sich vorstellen, wie köstlich sich die Aromen von Knoblauch, der gemeinsam mit einem Zweig Rosmarin sanft in Olivenöl angebraten wird und dem der süßen Zucchini-Scheiben, die danach etwas Farbe nehmen dürfen, verbinden? Als perfekte Ergänzung dazu kochende Tomaten, fein gewürzt der Suppenvollendung entgege

Dutzendfach

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Das war lange geplant. Das Kinoevent. Der Mädelsfilm schlechthin. Carrie and friends, zweiter Teil. Es konnte defintiv nicht bis zur Premiere gewartet werden, es mußte schon der Preview-Termin sein. Die Kinochicks in hoher Kopfzahl, als dreckiges Dutzend gemeinsam lachen und Spass haben. Der Kinobetreiber war großzügig und es gab Prosecco vorab, der Vorraum vibrierte förmlich vor Gelächter und Gegiggel, hoher Lautstärkepegel und große Erwartungen. So weit so gut. Dem Eventcharakter Rechnung tragend, prämierte man noch vor dem Filmstart die höchsten Heels. Allein die Tatsache, dass - anders als im Film - lediglich zwei der zahlreich anwesenden Damen überhaupt mehr als zehn Zentimeter untergeschnallt hatten, zeigt doch, dass Frauen klüger sind, als gemeinhin angenommen. Der Film - nun ja, wenn man von der dünnen Story absieht, bot dennoch Vergnügliches: wahnsinnige Outfits und Interieurs, allein dafür war der Eintrittspreis schon gerechtfertigt, und immer wieder gute Pointen, die Gelächt

(Ver-) Satzstücke

"You know, wir müssen Geduld bleiben" , John Tripp, deutscher Stürmer der Eishockeynationalmannschaft in der ersten Drittelpause beim Spiel um Bronze.

Grünph(r)ase

Die meisten Menschen sind unglücklich, weil sie, wenn sie glücklich sind, noch glücklicher werden wollen. Ingrid Bergmann (1915 - 1982), Schauspielerin

Außerhalbsieben

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Besondere Abende bekommen besonders gern besondere Erwähnung. Spontane Einladung zur Weinwoche auf dem Heumarkt. Schönes Wetter, zwei nette Freundinnen. Passt. Als trio fatale haben wir mit einem Gläschen Winzersekt den Abend eingeläutet, klingen einfach zu schön, die Sektgläser. Viel zu erzählen gab es ausserdem: von neuen Jobs und alten Liebhabern, neue Blusen und Schuhe kamen auch vor, rundum gelungen schon die Themenauswahl. Viel gelacht, sehr viel gelacht. Und zwischendurch immer wieder Eishockey. Passt. Dann gabs eine Retroreise in meine Vergangenheit bei einem Freund, den ich in den Siebzigern kennen gelernt habe und seitdem mehr oder weniger regelmäßig auf der Weinwoche getroffen habe. Kramen in alten Kopfkisten. Passt. Weisser Burgunder und Dornfelder aus dem Barrique waren die Begleiter der Wahl, sehr nette, süffige Begleiter. Der Tisch füllte sich mit weiteren Frauen, älter als wir. Bald waren wir sieben. Ins Gespräch kamen wir ganz schnell, mit einem Glas Wein kein Problem.

Sonnenlockruf

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Wie öde ist das? Im Mai noch immer frieren?? Kann doch gar nicht sein, oder?? Ich muß also mit aller Gewalt die Sonne locken, sonst wird das am Ende gar nichts mit dem Frühling. Der war ja bisher nur angetäuscht. So, Sonne, Du bekommst jetzt eine faire Chance, den zweiten Blick - also direkt nach mir - auf diese entzückenden SONNENSCHUHE zu werfen. Und wehe, wenn nicht!!!! Dann bleiben die dicken Stiefel eben draussen. Dann möchte ich Dich aber mal sehen. Phhhh.

Maimaimai

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Das hat ja gedauert mit der Sonne. Erst wollte der Winter nicht weichen, dann kam der Frühling mit Macht. Ich sach nur: Großangriff der Frühblüherpollen. Nachdem jetzt die Kastanien "durch" sind, bleibt die Prinzessinnennase hoffentlich verschont. Und Tränen bitte nur noch aus echtem Anlass, ja? Danke. Und weil es ja mit einer Plage wie so oft nicht getan ist, bitte schön: ich habe Mückenstiche, mehr als ein Dutzend, die mich mächtig quälen, vor allem da, wo ich krat*** (machen Prinzessinnen doch nicht!!) kann. Unfassbar. Im Mai. Ganz egal, bald wird es richtig warm sein, wird auch Zeit für Schläppchen, ich hab die Stiefel soooooo satt. Mai, Mai, Mai - alles so schön bunt hier. Demnächst auch wieder an den Füßen. Freu' mich drauf. Und auf alles andere. Wer noch?

Alles auf Anfang

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Das wurde aber auch Zeit: Endlich, endlich kann der graubraune Balkon wieder zum Leben erweckt werden. Begonnen, wie immer mit der notwendigen Begrünung des Küchenbalkons: Der Rest kam aus ungezählten Samentütchen, braucht jetzt Sonne und Wasser und dann soll's bitte reichlich sprießen, da und dort. Der ist übrigens noch immer meisenfrei, sehr schade. Wachstum wäre dringend vonnöten, nicht nur auf dem Balkon. Geduld heißt eine der Gärtnertugenden, für Prinzessinnen eine wahrhaft schwierige Übung, gut für's Karma. Das soll nun auch endlich blühen dürfen, finde ich.

Erster Draussenkaffee - endlich

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Fast nicht mehr vorstellbar gewesen, so ist es heute doch passiert. Man konnte in Köln draussen sitzen und Kaffee in der Sonne trinken. Das Frühlingsoutfit wollte heute an die frische Luft, die warme Jacke zur Sicherheit und aus tiefem Mißtrauen heraus auch mitgenommen. Mit der Freundin verabredet, das Shoppen auf später verschoben und die Zeit einfach genossen. Nicht ohne tiefere Einblicke in die individuelle Interpretation von Style und Experimentaloutfits zu gewinnen. Wir hatten den Eindruck, dass der gute Geschmack irgendwie im Schnee stecken geblieben sein mußte, oder es waren doch noch das ein oder andere Mal Winterpfunde im Spiel, die durch das leichte Gewand aus dem letzten Frühjahr nicht ausreichend gebändigt oder doch wenigstens kaschiert werden konnten. Eine dicke Wolke bester Laune hing als unsichtbarer Weichspüler unter dem kristallblauen Cityhimmel, die Sonne reflektierte als breites Grinsen oder doch freundliches Blitzen aus nahezu allen Gesichtern. So schön. Sooooo schö

(Ver-) Satzstücke

Der Lenz verschiebt seine Premiere Theater unten und Theater oben: Erst kam die Sonne täglich zu den Proben, und die Premiere war schon festgetzt. Da wurde sie (man kennt das ja) zuletzt Auf gänzlich unbestimmte Zeit verschoben. Die kleinen Sträucher stehn gekränkt im Garten. Komparserie muss eben immer warten. Die Sonne, heißt es, sei indisponiert. Das Stück vom Lenz wird später aufgeführt. Was machen wir nun mit den Eintrittskarten? Am Himmel hingen schon die ersten Geigen. Die Veilchen übten sich schon im Verneigen. Doch weil die Sonne noch nicht scheinen will, spielt man derweil das alte Stück April - so einen Schmarren wagt man uns zu zeigen! Erich Kästner

Frühlingsgerüche

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Ja, es ist schon warm geworden, defintiv. Ich zögere noch, die ganz dicken Jacken wegzuräumen, aber wirklich nur ein bißchen. Tragen muß ich sie jetzt nicht mehr. Endlich, endlich. Heute beim Einkaufen ist es dann passiert: ich habe den Frühling gerochen, heftig, überraschend, ja beinahe überwältigend. Auf der Suche nach Gemüse - banal, zugegeben - streifte mich der Duft vom Königspfeffer wie ein Schlag. Kennen Sie das? Sie merken erst, dass Ihnen etwas gefehlt hat, wenn Sie es wieder entdecken? Die Realisation des Verlustes führt sich quasi selber ad absurdum. Das finde ich geradezu perfekt. Wenigstens ganz wunderbar. Logischerweise übte der olfaktorische Flash einen starken Kaufanreiz aus und er mußte sofort in den Einkaufswagen, bekam auch noch ein paar rote Tomaten an die Seite, der noble Herr. Wahrhaft ein Gewürz für Prinzessinen, der alte Schwerenöter. Und jetzt steht er völlig harmlos aussehend in der Küche herum um verströmt seinen betörenden, nach Sonne und Urlaub riechenden,

(Ver-) Satzstücke

Frühling Die Bäume im Ofen lodern. Die Vögel locken am Grill. Die Sonnenschirme vermodern. Im übrigen ist es still. Es stecken die Spargel aus Dosen Die zarten Köpfchen hervor. Bunt ranken sich künstliche Rosen In Faschingsgirlanden empor. Ein Etwas, wie Glockenklingen, Den Oberkellner bewegt, Mir tausend Eier zu bringen, Von Osterstören gelegt. Ein süßer Duft von Havanna Verweht in ringelnder Spur. Ich fühle an meiner Susanna Erwachende neue Natur. Es lohnt sich manchmal, zu lieben, Was kommt, nicht ist oder war. Ein Frühlingsgedicht, geschrieben Im kältesten Februar. Joachim Ringelnatz - Flugzeuggedanken (1929)

Antizyklisch

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Ich bin so müde. Jetzt hat das Frühjahr noch gar nicht angefangen, also noch nicht richtig jedenfalls und ich bin schon jetzt sooooo müde. Ich kann die alten Sätze nicht mehr hören, ich will die dicken Wintersachen nicht mehr anziehen. Für mich ist Grau überhaupt keine Farbe und ich habe die Nase einfach voll, nicht nur durch die doch schon fliegenden Pollen. Es langt mir einfach. Es ist Mitte März und ich will endlich Farben und Leben und Lachen und bunte Blumen überall, es langt mir einfach. Der Balkon ist nahezu farblos, der Meisenkasten leer. Das Boot ist noch im Winterquartier und der Himmel ist noch immer grau. Ich könnte schreien. Und ich bin immer müde, so müde. Schwer wie Blei und müde. Der Energielevel sinkt reziprok zum Schokoladenverzehr. Es langt mir einfach. So. Ich mußte das mal loswerden.

Gibt's doch gar nicht

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Wer sich in virtuellen Welten bewegt, kennt sie ganz genau. Es gibt Menschen, die können, ja müssen einfach alles kommentieren - nein, nein, nicht fach- und sachgerecht, oft nicht mal gerngelesen. Eher wie eine biblische Plage. Pseudowitz müßte eigentlich unter Strafe gestellt werden. Gerade dann, wenn sich Menschen ernsthaft mit einem Thema beschäftigen, und versuchen, zu einem Ergebnis oder einer Lösung zu gelangen. Dann poppen Sie plötzlich aus dem Nichts auf, diese Gudruns oder Ellens oder wie auch immer. Sie mischen sich ein, sie haben "etwas zu sagen" - sie sind omnikompetent und allgegenwärtig. Ich freu' mich immer, wenn ich einen "Ignore"-Button habe und den benutzen kann. Oder, wenn sie ein anderes Thema finden, dem sie sich hingebungsvoll widmen können - zum Beipiel: Die Pest.

Eher geht ein Kamel durch's Nadelöhr......

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Wenn meine Oma etwas für vollkommen ausgeschlossen hielt, dann sagte sie gern "eher geht ein Kamel durch's Nadelöhr!" für eine Damenschneiderin wahrscheinlich ein vollkommen naheliegender Ansatz. In den letzten Tagen mußte ich oft an meine Oma denken, weil ich es mit zwei, drei extrem sturen, unbelehrbaren Menschen zu tun hatte. Ich bin schon eingangs irritiert, wenn ich jemanden treffe, der mir quasi mit seiner Kompetenztür ins Haus fällt. So passiert. Ich mochte es gar nicht. Ich hab's auch gesagt. Echt. Folgerichtig tat es irgendwann einen lauten Knall und wir gingen getrennte Wege. Nun sind wir Skorpione ja nicht eben sanftmütig und - Sie kennen mich - ich lasse mich weder gern für dumm verkaufen, noch lass ich mir im öffentlichen Raum den Mund verbieten. Also habe ich mir eine Wand gesucht und ein Plakat aufgehängt - im übertragenen Sinn. Das konnten viele Menschen sehen und lesen und ihre Post-its drauf kleben. Erstaunlich, erstaunlich wie verbreitet doch das G

It's a wonderful, wonderful world - oder warum es ohne Clowns nicht geht

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Gelegentlich berichte ich aus der virtuellen Welt - selten nur, weil das echte Leben doch viel, viel spannender ist. In den letzten Tagen durfte ich erleben, was mit Menschen passiert, denen man "hierarchische" Funktionen zugesteht. Sie haben keine Ahnung, wovon ich rede? Ich sag's mal so: Freuen Sie sich darüber. Anscheinend brauchen virtuelle Welten - hier Foren - Pförtner - hier Moderatoren . Und Sie kennen doch diesen Typus, der jetzt eine wichtige Mütze trägt und eine gelbe Sicherheitsweste, oder? Wenn Sie Pech haben, dann dirigiert der Ihr Auto genau dahin.....und wehe, Sie drehen den Zündschlüssel schon vorher um. Dann aber. Unter Verzicht auf die Straßenverkehrsordnung dürfen Sie sich öffentlich rüffeln lassen, auch wenn Sie das Parkentgelt schon entrichtet haben. Wo kämen wir denn dahin? Ja, fragen Sie, was hat das mit dem Internet zu tun? Ich bin gleich zwei solcher Pförtner begegnet. Die wollten aber nicht nur den Parkplatz bewachen, sondern gleich allen Parke

(Ver-) Satzstücke

" So lang' die dicke Dame singt, ist die Oper nicht zuende!" Kathi König - (G.M.Schmeide) in Die Friseuse von Doris Dörrie

Frühe Vögel und Schlangen im Sturm

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Da hätten wir doch beinahe die große Monet-Ausstellung in Wuppertal verpasst. Heute letzter Tag. Der Ausflug ins Bergische war schon für das vergangene Wochenende geplant, mußte dann aber verschoben werden. Heute morgen rappelte der Wecker richtig früh, wir wollten schon frühzeitig anstehen, um Karten kaufen zu können. Und dann das: ein fabelhaftes, ausgewachsenes Sturmtief namens Xynthia wollte auch nach Wuppertal. Ohne Eintrittskarte, unglaublich. Wir hatten immerhin Kaffee und Brötchen, die Schlange war auch noch überschaubar um 8.45 Uhr. Glück gehabt. Pünktlich um 10.00 Uhr öffneten sich die Pforten und wir konnten zügig in das Museum. Die Ausstellung enthielt etliche Bilder, die ich noch nicht gesehen hatte und ich bin immer wieder sehr angtan von der unglaublichen Lebendigkeit und dem genialen Farbgefühl von Monsieur Monet. Durch die Jahreszeiten und Landschaften - traumschön. Kein bißchen alt die hundertjährigen Bilder - es besteht also Hoffnung. Aus dem Museum tretend, fanden w

Winds of Change - spring version

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Stürmisch geht es weiter. In dieser Woche gab es eine große Menge Neuigkeiten - gute und leider auch ziemlich schlechte. Heißt was? Meine Strategie der Veränderung beginnt zu wirken und erste Früchte wurden auch sehr gern geerntet, so dass von Langeweile und Müßiggang wirklich keine Rede mehr sein kann. Bis dahin - gut, sehr gut! Dann wiederum passieren mitten in der Woche Dinge, auf die ich gern verzichtet hätte. Aber, mich fragt ja keiner. Oder fast keiner. Das schafft eine völlig neue Situation, die - auf den ersten Blick, nicht schön ist. Auf den zweiten Blick jedoch birgt sie - und daran glaube ich ganz fest - neue Ausgangspositionen. Jedem Ende wohnt ein Anfang inne, heißt es. Muss. Muss unbedingt. Bald. Bitte sehr bald.

(Ver-) Satzstücke

"Wenn ich noch eine Frau sehe, die 50 ist, aber sagt, sie sei 35, und die eine Farm in Afrika aufmacht, dann hole ich das Maschinengewehr." Dorris Dörrie in einem stern-Interview (8/2010) zum Thema TV-Trash zur Primetime.

Der Frühling hat um die Ecke geguckt....

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Ich möchte gern das Prinzip Hoffnung wiederbeleben. Da hat doch gestern tatsächlich der Frühling neugierig seine Nase in den Kölner Winter gesteckt. Sehr überraschend. Nachdem der Rosenmontagszug noch bei schattigen Temperaturen durch die City rollte, schien am Donnerstag die Sonne, ganz so, als ob sie nicht vergessen hätte, wie Schönwetter geht. Zehn Grad plus und ein strahlend blauner, wolkenloser Himmel - nääh, wie wor dat schön!!!! Sehr überraschend. Wahrscheinlich nützt schreien ja doch. Ich habe einen langen, ausgedehneten Spaziergang gemacht, für Kaffee draussen hat es noch nicht gereicht. Ich hätte meine Sonnenbrille gebraucht. Sehr überraschend. Alle Menschen guckten freundlich und es lag eine große Sehnsucht wie eine Duftwolke über Zollstock. Haben wir nicht bewiesen, lieber Petrus, dass in der Not sogar wir Kölner mit Schnee können? Sehr überraschend. Sei großzügig und schick' noch ein bißchen Sonne, die haben wir uns wirklich verdient. Und, wenn Du kannst, dem FC drei P

(Ver-) Satzstücke

k d lang hat es so wunderbar vorgetragen - und es passt zu meiner Stimmung: Hallelujah Now I've heard there was a secret chord That David played, and it pleased the Lord But you don't really care for music, do you? It goes like this The fourth, the fifth The minor fall, the major lift The baffled king composing Hallelujah Hallelujah Hallelujah Hallelujah Hallelujah Your faith was strong but you needed proof You saw her bathing on the roof Her beauty and the moonlight overthrew you She tied you To a kitchen chair She broke your throne, and she cut your hair And from your lips she drew the Hallelujah Hallelujah, Hallelujah Hallelujah, Hallelujah You say I took the name in vain I don't even know the name But if I did, well really, what's it to you? There's a blaze of light In every word It doesn't matter which you heard The holy or the broken Hallelujah Hallelujah, Hallelujah Hallelujah, Hallelujah I did my best, it wasn't much I couldn't feel, so I tried t

Mir fehlen zehn Grad

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Vor die kürzeste Jahreszeit hat Petrus dieses Jahre eine neue gepackt, die ich hier schon mehr als dreißig Jahre nicht erlebt habe. Es ist kalt, es schneit - ja, kaum zu glauben, es schneit, so dass es sogar überall weiss ist, ganz unglaublich. Ich friere seit acht Wochen, die Heizkosten werden explodieren, dafür spare ich Benzin. Ich will keine dicken Mäntel und Schuhe mehr anziehen, und meine Segelunterwäsche gehört aufs Boot, nicht ins Stadion. Klar, die Kulisse sieht hübsch aus, manche Perspektiven sind ungewöhnlich, man kann neue Dinge entdecken, weil man oft langsam laufen muss. Hübsche Fotos entstehen. Ich habe kalte Hände. Ich trinke heißen Kakao und heißen Tee. Wenig Alkohol. Aber - und das ist der Knackpunkt - es reicht jetzt. Es war genug Winter, ich will jetzt nicht mehr frieren, mir fehlen gut zehn Grad, ist ja schon Februar.....es wäre also an der Zeit, lieber Petrus, den Froster abzustellen und uns ab nächste Woche ein bißchen Wärme zu schicken, oder? Looooooooooooooos,

Grünph(r)ase

"Viele Menschen versäumen das kleine Glück, während sie auf das große vergebens warten." Pearl S. Buck (1892 - 1973), Schriftstellerin

(Ver-) Satzstücke

„Frau zu sein, ist eine schreckliche Aufgabe, weil sie es vor allem mit Männern zu tun hat.” Joseph Conrad (1857-1924), brit.-poln. Autor

"Halbfranzosen"

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Köln sieht merkwürdig aus, soviel Schnee habe ich hier noch nie erlebt. Nach zwei heftigen Tagen mit intensivem Schneetreiben und vielen Böen schien heute partienweise dat Sönnschen. Also war mal wieder die "Alte Liebe" dran. Waffeln und Kaffee - mit Blick auf das verschneite Rheinufer, so schön. Immer wieder der kleine Urlaub für zwischendurch. An den Tisch setzte sich ein einsamer alter Mann, der sich dorthin irgendwie verirrt hatte. Als ich mich darüber freute, einen Platz mit Domblick ergattert zu haben und wir über Heimatgefühle sprachen - da sind wir ja immer ziemlich schnell - begann er, zu erzählen: Als junger Mann sei er im Arbeitslager gewesen mit zweihundert anderen kölschen Jungs und lauter Sachsen. "Halbfranzosen" habe man sie gerufen, verächtlich. Sie seien eine freche Truppe gewesen, im Rahmen der Möglichkeiten, sie haben auch - ganz organisiert - den Schindern die Stirn geboten. Einem besonders, der sie völlig sinnfrei einen Hügel auf und ab gescheuc

Zur Lage der Nation

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Nach einem Jahr hat die Nation einen Anspruch auf eine Rede. Gute Tradition im amerikanischen Politsystem. Und dann steht er da, der Herr Obama - gerade gescheitert mit seiner Krankenversicherung für alle und teilt aus. Es hagelt Ohrfeigen für alle. Parteien, Lobbyisten, Banker, Ölproduzenten, Minister, Journalisten, großartig - ganz großartig. Der Mann sieht nicht nur fantastisch aus, er sagt, was gesagt werden muß und er tut es mit Charisma und Verve. Er steht für Werte, für Amerika, für nachhaltige Politik. Er beschwört die Magna Charta und tradierte Werte. So simpel das Rezept klingt, so wirksam kann es sein, wenn es denn umgesetzt würde. Das wiederum würde bedeuten, dass alle sich auf ein Ziel besinnen und ihre parteipolitischen Ambitionen, ihre persönlichen Vorteile und die vielen Verpflichtungen vergessen, mit denen sie alltäglich dealen. Auch die kleinen Freundschaftsgaben. Ja Angie, so geht`s. Back to the roots, weg von Guidos Klientelen. Gibt es deutsche Werte?? Klar gibt es

(Ver-) Satzstücke

" Wir finden nichts im Kühlschrank, können aber auf 200 Meter eine Frau im kurzen Rock erkennen." Harald (58) über das männliche Sehvermögen in Das perfekte Dinner aus Köln.

Nach dem Sturm

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Ja, wie war das noch mit Daisy??? Ein fürchterlicher Sturm wird kommen und ganz Deutschland mit Schneemassen unter sich begraben?? Haben Sie auch Ihre Lebensmittelvorräte aufgestockt? Jaja, die Fernsehmacher haben Sondersendungen laufen lassen und alle waren auf Hab-acht. Und dann kam sie nicht, die launige Dame, sie kam einfach nicht - also jedenfalls nicht überall dort hin, wo alle mit vollen Kühlschränken auf sie gewartet haben. So ist das mit den Mädels...... Und inzwischen ist hier auch der Schnee wieder geschmolzen und der Himmel hat sich erinnert, wie blau geht. Heute über Köln: homöopathische Sonnendosen und ein paar Wolken. Womit ich mitten im Leben bin - auch da geht es voran. Die Trägheit scheint sich zu entfernen, ein bißchen Leben kehrt zurück. Und für die Wetterleute: Man nennt kein Orkantief Daisy, Daisy nennt man ein Schoßhündchen oder eine heiratsunwillige Ente, bei dem Namen konnte nichts aus dem Sturm werden, hätte ich euch gleich sagen können.

(Ver-) Satzstücke

"Manchmal hat man das Ziel sofort vor Augen, wenn man sich umdreht!" Dieter Hallervorden in "hart aber fair"

Winterliches Chaos

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Haben Sie schon mal im Schneesturm Wäsche aufgehängt??? Nein??? Dann dürfen Sie sich freuen, es ist nicht lustig, glauben Sie mir. Wahrheit oder Pflicht? Beides, wenngleich ich es geschoben habe, so lange es eben ging. Aber, der Berg der dreckigen Wäsche soll ja nun auch kein Eigenleben entwickeln können. Und irgendwie muß frau jetzt doch ziemlich viel anziehen, sich gegen Frost und Unbill einzwiebeln sozusagen. Der Kontakt zur Außenwelt ist derzeit hauptsächlich ein virtueller, Ausflüge in den Kölner Winter vermeide ich, wo ich kann - außer es scheint die Sonne. Bei blauem Himmel kann ich den Winter gut ertragen. Aber ein Blick aus dem Prinzessinnenturm fällt auf ganz viel Grau und Schneetreiben vor dem Fenster, ich kann die kalte Feuchtigkeit förmlich in meine Knochen ziehen fühlen, obwohl ich hinter Glas und an der Heizung sitze. Glauben Sie, dass es sinnvoll sein könnte, schon mal ganz vorsichtig nach dem Frühling zu schreien???? Helfen Sie mir???

Grünph(r)ase

Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit. Erasmus von Rotterdam, 27.10.1469 - 12.07.1536

Ampelmännchen

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Winter in Köln findet ohne Romantik statt. Es hat geschneit und es ist kalt. So weit - so gut. Dann hat es ein bißchen getaut und danach wieder gefroren. Das Ergebnis ist ein ekliger Belag auf einigen Bürgersteigen und Kreuzungsrändern. Glatt und rutschig. Ich dachte heute, etwas Bewegung täte gut und bin ein (langes) Stück zu Fuß nachhause gelaufen. Unterwegs noch ein paar kleine Einkäufe erledigt. Als ich gerade gedankenverloren an einem beampelten Zebrastreifen stand und noch so vor mich hin überlegte, ob ich links oder geradeaus gehen soll, ertönte hinter mir eine Männerstimme: "..is' grün..". Ja, dachte ich, hab' ich auch gesehen. Aber, wir sind die beiden einzigen Straßenüberquerer hier, niemand wartet auf meinen Start, was soll das also??? Den logischen Impuls, mich umzudrehen und...habe ich unterdrückt. Das letzte Stück des Weges ploppte: "..is' grün.." wie eine Comicsprechblase durch mein Gehirn und zunehmend machte mir die Aufforderung Spaß. Me