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Es werden Posts vom Januar, 2010 angezeigt.

"Halbfranzosen"

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Köln sieht merkwürdig aus, soviel Schnee habe ich hier noch nie erlebt. Nach zwei heftigen Tagen mit intensivem Schneetreiben und vielen Böen schien heute partienweise dat Sönnschen. Also war mal wieder die "Alte Liebe" dran. Waffeln und Kaffee - mit Blick auf das verschneite Rheinufer, so schön. Immer wieder der kleine Urlaub für zwischendurch. An den Tisch setzte sich ein einsamer alter Mann, der sich dorthin irgendwie verirrt hatte. Als ich mich darüber freute, einen Platz mit Domblick ergattert zu haben und wir über Heimatgefühle sprachen - da sind wir ja immer ziemlich schnell - begann er, zu erzählen: Als junger Mann sei er im Arbeitslager gewesen mit zweihundert anderen kölschen Jungs und lauter Sachsen. "Halbfranzosen" habe man sie gerufen, verächtlich. Sie seien eine freche Truppe gewesen, im Rahmen der Möglichkeiten, sie haben auch - ganz organisiert - den Schindern die Stirn geboten. Einem besonders, der sie völlig sinnfrei einen Hügel auf und ab gescheuc

Zur Lage der Nation

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Nach einem Jahr hat die Nation einen Anspruch auf eine Rede. Gute Tradition im amerikanischen Politsystem. Und dann steht er da, der Herr Obama - gerade gescheitert mit seiner Krankenversicherung für alle und teilt aus. Es hagelt Ohrfeigen für alle. Parteien, Lobbyisten, Banker, Ölproduzenten, Minister, Journalisten, großartig - ganz großartig. Der Mann sieht nicht nur fantastisch aus, er sagt, was gesagt werden muß und er tut es mit Charisma und Verve. Er steht für Werte, für Amerika, für nachhaltige Politik. Er beschwört die Magna Charta und tradierte Werte. So simpel das Rezept klingt, so wirksam kann es sein, wenn es denn umgesetzt würde. Das wiederum würde bedeuten, dass alle sich auf ein Ziel besinnen und ihre parteipolitischen Ambitionen, ihre persönlichen Vorteile und die vielen Verpflichtungen vergessen, mit denen sie alltäglich dealen. Auch die kleinen Freundschaftsgaben. Ja Angie, so geht`s. Back to the roots, weg von Guidos Klientelen. Gibt es deutsche Werte?? Klar gibt es

(Ver-) Satzstücke

" Wir finden nichts im Kühlschrank, können aber auf 200 Meter eine Frau im kurzen Rock erkennen." Harald (58) über das männliche Sehvermögen in Das perfekte Dinner aus Köln.

Nach dem Sturm

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Ja, wie war das noch mit Daisy??? Ein fürchterlicher Sturm wird kommen und ganz Deutschland mit Schneemassen unter sich begraben?? Haben Sie auch Ihre Lebensmittelvorräte aufgestockt? Jaja, die Fernsehmacher haben Sondersendungen laufen lassen und alle waren auf Hab-acht. Und dann kam sie nicht, die launige Dame, sie kam einfach nicht - also jedenfalls nicht überall dort hin, wo alle mit vollen Kühlschränken auf sie gewartet haben. So ist das mit den Mädels...... Und inzwischen ist hier auch der Schnee wieder geschmolzen und der Himmel hat sich erinnert, wie blau geht. Heute über Köln: homöopathische Sonnendosen und ein paar Wolken. Womit ich mitten im Leben bin - auch da geht es voran. Die Trägheit scheint sich zu entfernen, ein bißchen Leben kehrt zurück. Und für die Wetterleute: Man nennt kein Orkantief Daisy, Daisy nennt man ein Schoßhündchen oder eine heiratsunwillige Ente, bei dem Namen konnte nichts aus dem Sturm werden, hätte ich euch gleich sagen können.

(Ver-) Satzstücke

"Manchmal hat man das Ziel sofort vor Augen, wenn man sich umdreht!" Dieter Hallervorden in "hart aber fair"

Winterliches Chaos

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Haben Sie schon mal im Schneesturm Wäsche aufgehängt??? Nein??? Dann dürfen Sie sich freuen, es ist nicht lustig, glauben Sie mir. Wahrheit oder Pflicht? Beides, wenngleich ich es geschoben habe, so lange es eben ging. Aber, der Berg der dreckigen Wäsche soll ja nun auch kein Eigenleben entwickeln können. Und irgendwie muß frau jetzt doch ziemlich viel anziehen, sich gegen Frost und Unbill einzwiebeln sozusagen. Der Kontakt zur Außenwelt ist derzeit hauptsächlich ein virtueller, Ausflüge in den Kölner Winter vermeide ich, wo ich kann - außer es scheint die Sonne. Bei blauem Himmel kann ich den Winter gut ertragen. Aber ein Blick aus dem Prinzessinnenturm fällt auf ganz viel Grau und Schneetreiben vor dem Fenster, ich kann die kalte Feuchtigkeit förmlich in meine Knochen ziehen fühlen, obwohl ich hinter Glas und an der Heizung sitze. Glauben Sie, dass es sinnvoll sein könnte, schon mal ganz vorsichtig nach dem Frühling zu schreien???? Helfen Sie mir???

Grünph(r)ase

Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit. Erasmus von Rotterdam, 27.10.1469 - 12.07.1536

Ampelmännchen

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Winter in Köln findet ohne Romantik statt. Es hat geschneit und es ist kalt. So weit - so gut. Dann hat es ein bißchen getaut und danach wieder gefroren. Das Ergebnis ist ein ekliger Belag auf einigen Bürgersteigen und Kreuzungsrändern. Glatt und rutschig. Ich dachte heute, etwas Bewegung täte gut und bin ein (langes) Stück zu Fuß nachhause gelaufen. Unterwegs noch ein paar kleine Einkäufe erledigt. Als ich gerade gedankenverloren an einem beampelten Zebrastreifen stand und noch so vor mich hin überlegte, ob ich links oder geradeaus gehen soll, ertönte hinter mir eine Männerstimme: "..is' grün..". Ja, dachte ich, hab' ich auch gesehen. Aber, wir sind die beiden einzigen Straßenüberquerer hier, niemand wartet auf meinen Start, was soll das also??? Den logischen Impuls, mich umzudrehen und...habe ich unterdrückt. Das letzte Stück des Weges ploppte: "..is' grün.." wie eine Comicsprechblase durch mein Gehirn und zunehmend machte mir die Aufforderung Spaß. Me