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Brauchtum

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Ich habe Brauchtumswoche, oder so ähnlich. Rheinauhafen und Bücher, Schokoladentorte mit vier (!!!!) Schichten am Schokoladenmuseum, Kölnarena, Schmuddelwetter. Roncalliplatz und die Fööss - vierzig Jahre auf der Bühne. Unglaublich gerast die Zeit. Ich erinnere mich noch an das Silberjubiläum und an ein ganz besonderes Interview von einem kleinen Jungen, der damals die Herren zum 20-jährigen befragte, wie gestern erscheint es mir. Escht. Singen in Gruppen gehört ja in Köln stets dazu, Montag waren es 8.000 Sänger und ein farbiger Dom, der vor Freude ganz rot strahlte, so schön. Das Programm hätte problemlos auf mehrere Tage ausgedehnt werden können, wenn sie denn alles gespielt hätten. Geht ja nicht. Leider. Vielleicht zum Goldenen? Jinge dat? Wenn man in Köln den Roncalliplatz bespielen will, muss man etwas Besonderes sein, sonst gibt's keine Genehmigung. Gleichzeitig erreicht einen eine einstweilige Verfügung wegen potentieller Ruhestörung, bevor man anfängt zu spielen, ungeheuer...

Strassenpreziosen

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Nein, ich war nicht initiativ, das war jemand anders, dennoch trafen wir uns zum Strassenfest in Ehrenfeld. Mein erstes Mal, jaja, ich sags gleich, wahrscheinlich auch mein letztes Mal. Der Parkplatz wollte bezahlt werden und erwies sich nach einer veritablen Kreuzfahrt durch die abgesperrten Strassen als gute Lösung. Pünktlich am Treffpunkt, zogen wir danach gemütlich über die Venloer Strasse, das eigentlich pulsierende Herz Ehrenfelds. Heute auf Sparflamme. Kurz gefasst liesse sich das Angebot mit "Ramsch" präzise umschreiben, den Umständen gerecht werden wollend muss ich wohl "situationsadäquat" schreiben. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich zuletzt die ganze Strasse entlang geschlendert bin, muss aber lange her sein. Eine nicht endend wollende Resterampe wurde präsentiert, minimale Verweise auf das typische Multi-Kulti, ein moscheenaher Fußballverein, ein Theater der Kulturen, italienische, türkische, japanische Spezialitäten "auf die Faust" wur...

Haste Töne???

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Those were the days, sagte Der Junge mit der Mundharmonika, Mandy, I wanna hold your hand und dann Nights in White Satin. Und die Caprifischer fahren, vorbei am Mädchen aus Piräus, zur Island in the sun. If you leave me now, wann wird's mal wieder richtig Sommer? Under the Moon of Love gibt's Kein schöner Land in unserer Zeit. Hä???? Frau Z und Frau Sch, Frau F und Freundin M, sowie Frau EB und Frau SH waren zu Gast bei Frau H und haben sich einen Abend lang im Gruppengesang geübt - mit einem dicken Pulk anderer Sänger an einem heißen Sommerabend in der Südstadt. Gut gelaunt schwitzend war es dicht an Gute-Laune-Therapie - bestens geeignet zum Stressabbau. So, thank you for the music, Frau H.

Heiraten in fünf Tagen, Teil 2

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Hennaabend - war früher mal der traurige Abschied der Braut aus ihrem Elternhaus, es gibt sogar ein spezielles Lied, bei dem vor allem die Braut, heftig und intensiv weinen sollte: Yüksek yüksek tepelere ev kurmasinlar Asri asri memlekete kiz vermesinler Annesinin bir tanesini hor görmesinler Uçanda kuslara malum olsun Ben annemi özlerim Hem annemi hem babami Ben köyümü özlerim Babamin bir ati olsa binse de gelse Annemin yelkeni olsa açsa da gelse Kardeslerim yollarimi bilse de gelse Uçanda kuslara malum olsun Ben annemi özlerim Hem annemi hem babami Ben köyümü özlerim Zumindest in der traditionellen Überlieferung und in der Theorie. Praktisch lief es ganz anders. Im Garten bildeten sich zwei Gruppen: eine große mit den weiblichen Menschen, eine kleine mit den männlichen - das soll wohl heute oft so sein, erfuhr ich. Der grüne, warme Hennabrei wurde dekoriert wie eine Hochzeitstorte und singend durch den Garten getragen. Dem Vernehmen nach waren die Damen nicht sehr achtsam mit dem flü...

Pure Leidenschaft - ce n'est rien d'autre!!!

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Akkordeon bedient viele schöne Klischees - Volksmusik, Schützenverein, Brauchtum - es hat nicht zwingend den Ruf, leidenschaftlich, ja richtig sexy zu sein. Nahezu jeder Werbespot für französischen Käse läuft über ein bißchen Musette hinweg. Ganz klar, es ist ein Arme-Leute-Ding, das Schifferklavier. Generationen von Faltenrock- und Lederhosenträgerkindern wurden damit gequält. Das Image wurde durch das Dasein als Kneipen- und Circusinstrument wahrhaftig nicht seriöser. Bis sie darauf spielt: Lydie Auvray - die Königin des Akkordeons. Geboren in der Normandie, kam sie 1974 nach Köln, um besser Deutsch zu lernen. Sie wohnte, wie ich, in der Südstadt. Ich hab sie damals zum ersten Mal erlebt und war vom dem Moment an begeistert. Vom quäkigen Halbton bis hin zum vollen Akkord mit orchstralem Volumen entlockt sie dem unhandlichen Gerät unter höchstem körperlichen Einsatz ein ganze Weltreise durch Emotionland. Für mich ist das Gute-Laune-Musik, Urlaubsmusik, Erotik pur, kurz, es ist die rei...

Einmol im Johr, da weed en Schiffstour jemacht.....

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Was wir in Köln dreimal machen, wird sogleich zur Tradition erhoben. 1000 Menschen auf dem Papstschiff und es regnet. Da könnte man erstmal denken: Mist!! Nicht so wir - es wurde getanzt und getanzt, wofür es ja sonst immer zu warm war. Suuuuperklasse Abend, muß ich sagen!!! Viel erzählt und erzählt bekommen, schöne Geschichten und viel, viel gelacht und geküßt. Irgendwie gab's viele Knutscher heute abend und viele wollten wissen, ob sie sich hier im Blog heute wiederfinden. Die Antwort lautet: Ja, alle seid ihr jetzt hier drin, das habt ihr jetzt davon. Ich habe eine strahlend bunte Schulter gesehen, erfahren, wer einen Bock geschossen hat und wer heute einen roten Tag hatte und wer gerne Brezeln isst, aber nicht gerne dabei fotografiert wird. A propos Fotos: mein Flohmarktmantel war der Hingucker und Fotoobjekt Nummer 1, wenn es nicht geregnet hätte, dann wäre er zuhause geblieben, also danke ich jetzt dem Himmel für das Wetter und euch allen für die gute Laune. Schön war's. ...

(Ver-) Satzstücke

"Our 12 points go to Germany" Ich finde, wenigstens einer sollte es doch sagen

Kartonburgen und alte Schachteln

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Ich oute mich jetzt mal öffentlich als nicht besonders ordentlich. Und, was die Sache nicht besser macht, ich bin eine Sammlerin. Das hängt sicherlich mit der extremen Sparsamkeit in meiner Kindheit zusammen, gleichzeitig fällt es mir immer enorm schwer, Sachen, die man noch gebrauchen könnte, einfach wegzuwerfen. "It's my life." Die Spitze dieses grünen Eisbergs stellt eine solide Sammlung kostspieliger Papiertüten dar, von denen die ein oder andere durchaus schon ein "second life" erleben durfte. Ich finde glänzendes, buntes Papier einfach schön, sorry. Also, falls Sie mal etwas verpacken müssen....... "Welcome to my world." Jetzt kommt die türkische Familie zu Besuch und der Gästeschlafplatz gehört aktuell noch den Papiertüten, und, was noch viel schlimmer ist als sich selbst vermehrende Tüten, sind Kartons mit diversen Inhalten, die sich unter meiner fürsorglichen Haltung ebenfalls stickum zu soliden Burgen zusammengerottet haben. "Got me und...

Für mich soll's auch rote Rosen regnen

Mit den Mädels im Kino - eigentlich mag ich Biopics nicht. Gestern hat sich's doch gelohnt: große Gefühle. Sicherlich eine weichgespülte Variante des Knefschen Lebens, aber der geneigte Zuschauer bekommt eine Ahnung, welche Höhen und, vor allem, welche Tiefen dieses Leben ausmachen. Und gar nicht hoch genug zu loben, eine wunderbare Heike Makatsch, die zu Tränen rührt und wunderbar singt. Danach war Happy Hour genau richtig, um sich wieder zu sortieren und das Erlebte zu erfassen. Und sich vorzunehmen, beim nächsten Karaoke mal wieder selber zu singen. Oder auch nicht. Manche.

Karaoke in Köln - Reloaded

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Kaum zu glauben: heute abend durfte ich Zeugin sein bei der Geburt der 19-Ton-Musik- und das kam so: wie schon manchmal nach einem Heimspiel des FC Köln gab es auch heute abend einen Karaoke-Termin in der gleichnamigen Kneipe, also im Heimspiel. Und , was soll ich Ihnen sagen: hinter so manch einem wohlbekannten, solide gereiften Titel verbarg sich eine völlig unbekannte neuartige Komposition mit reichlich atonalen Elementen und einem lebhaft drumherum geranktem menschlichen Beiwerk oder auch Dekor. Dazu ist kritisch anzumerken, dass auch an einem eiskalten Winterabend kleine Puffärmelchen in XXXL den geneigten Zuhörer nicht vergessen machen, dass es eigentlich ein schöner Abend werden sollte. Schwierig, schwierig, wenn die Protagonisten überwiegend Kinder sind, die von modernster Kuschelpädagogik jedweder Fähigkeit zur Selbstkritik beraubt wurden. Auch die Abteilung Jungmann hat, von einer wirklich löblichen "Banana Boat-Interpretation" mal ganz abgesehen, nicht viel zu biet...

KiK - Karaoke in Köln

Drum singe, wem Gesang gegeben - also, das war ganz eindeutig früher. Heute ist Karaoke der Spaß am Samstagabend, hauptsächlich für Grüppchen und Gruppen, Mädchen, Jungs und mixed. Unter Einfluss von Alkohol und dem johlenden Applaus der mitgebrachten Fangroup trauen sich Menschen an Mikrofone, um das ein oder andere Lieblingslied zum besten zu geben. Manchmal, nur manchmal wäre es besser, die ein oder andere Laura oder Vera würde es lassen oder doch, wenn dann, mit Material, dass zum persönlichen Singvermögen passt, also stimmlich, rhythmisch, tempotechnisch. Schnell singen wollen heißt schnell lesen können müssen, Alkohol dämpft die Koordination von beidem, steigert aber den Mut ins Grenzenlose, die Gesangsqualität eher nicht. All die vielen Songs, die man so zuhause mit der Haarbürste in der Hand mehrfach geübt hat, sind plötzlich wech. Die Karaokemacher, also die, die die Videos drehen und mit den Texten versehen, sind ganz oft Chinesen, die den Songs Gewalt antun, kein Timing pass...