KiK - Karaoke in Köln

Drum singe, wem Gesang gegeben - also, das war ganz eindeutig früher. Heute ist Karaoke der Spaß am Samstagabend, hauptsächlich für Grüppchen und Gruppen, Mädchen, Jungs und mixed.
Unter Einfluss von Alkohol und dem johlenden Applaus der mitgebrachten Fangroup trauen sich Menschen an Mikrofone, um das ein oder andere Lieblingslied zum besten zu geben.

Manchmal, nur manchmal wäre es besser, die ein oder andere Laura oder Vera würde es lassen oder doch, wenn dann, mit Material, dass zum persönlichen Singvermögen passt, also stimmlich, rhythmisch, tempotechnisch.

Schnell singen wollen heißt schnell lesen können müssen, Alkohol dämpft die Koordination von beidem, steigert aber den Mut ins Grenzenlose, die Gesangsqualität eher nicht. All die vielen Songs, die man so zuhause mit der Haarbürste in der Hand mehrfach geübt hat, sind plötzlich wech. Die Karaokemacher, also die, die die Videos drehen und mit den Texten versehen, sind ganz oft Chinesen, die den Songs Gewalt antun, kein Timing passt so richtig. Macht ja nix.

In den neunziger Jahren ist mir in einer Karaoke-Bar in Lan Tau intensiv naheglegt worden, auch zu singen, damals fehlte mir eindeutig der Mut, ich ließ mich dann breitschlagen, irgendsoeinen Madonna-Song mitzusingen - kann nix schiefgehen, dachte ich - bis auf dem Bildschirm die chinesischen Schriftzeichen erschienen, Lan Tau gehört zu Hong Kong, blöd.

Was in Köln immer geht, sind Elemente des kölschen Liedguts, da können fast alle ohne Texttafeln mitsingen und das ist dann auch schön. Ziemlich schön.

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