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Es werden Posts vom März, 2009 angezeigt.

Herr und Frau Meise

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Ich gebe es öffentlich zu, ich bin Krisenprofiteur. Jetzt, wo alle verkaufen, habe ich eine sehr günstige Immobilie erworben – gegen Barzahlung. Nein, es handelt sich nicht um Schwarzgeld. In Holland im Gartencenter entdeckt: ein Meisennistkasten mit Spiegel im Deckel, der das Beobachten einfacher macht. Der lange Winter ließ mich schon fast verzweifeln: keine Piepmätze in Sicht, aber rein gar keine. Die Luxusausstattung mit Futterspender und Pool funktionierte nicht sofort. Nun wohne ich ja fast an der Wolkengrenze und hatte schon befürchtet, kein heimischer Singvogel würde sich so hoch verirren, weit gefehlt, seit ein paar Tagen gab es mehrere Interessenten, alles Meisen, den Hinweis, dass es sich um einen Meisenkasten handele, habe ich definitiv dran hängen lassen, damit nur ja kein Rotkehlchen einzieht, es muss ja alles seine Ordnung haben. Nun sind sie da, meine Untermieter, ein fröhlich zwitscherndes Meisenpärchen, die eifrig Nest bauen. Einer von beiden kommt mit „Material“ gef

(Ver-) Satzstücke

Eben gefunden, zu schön, um ihn für mich alleine zu behalten, der folgende Satz: "Kein Geräte aus Ladengeschäften die mit Endunken in Berügrung gekommen sind!!" Wer würde das auch schon wollen????

Kontrollierte Frustration

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Nachdem das Wetter meine Rufe nicht hört und der Wettergott nicht mehr mein Freund ist, nur ganz kurz mal eben Dampf ablassen: Ich will, dass etwas passiert, ich will nicht belogen werden, ich will nicht in einer Reihe stehen mit austauschbaren anderen Mädels, ich will, dass es endlich wärmer wird, dass die Sonne wieder scheint, kurz, dass alles anders wird. Die Katastrophe um das Stadtarchiv wäre vielleicht doch vermeidbar gewesen und Köln versinkt in der organisierten Nichtverantwortlichkeit. Inflationäre Bedruckung von Speditionsflotten mit "Yes, we can" auf der A3, wirkungslos. Nur manches soll so bleiben, wie es ist. Der FC soll in der 1.Liga bleiben, zum Beispiel. Halleluja.

Lockruf

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Frühling lässt sein blaues Band Wieder flattern durch die Lüfte Süße, wohlbekannte Düfte Streifen ahnungsvoll das Land Veilchen träumen schon, Wollen balde kommen Horch, von fern ein leiser Harfenton! Frühling, ja du bist's! Dich hab ich vernommen! Mörike, Eduard (1804-1875)

La dolce vita

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Italien - Land, wo die Zitronen blühen? Mitnichten. Dennoch war es Goethe, der Umtriebige, der den Reiseboom nach Italien nicht unwesentlich voran getrieben hat, lebte er doch in einer Männer-WG mit seinem Freund Tischbein, das ist der, der ihn so nett längs auf eine Recamière gebttet hat, um ihn zu malen, auf der via del corso. Lebensqualität ist das Stichwort - nun auch in der Krise. Nein, Italien ist nicht verschont geblieben, dennoch hört man niemanden jammern, im Gegenteil, an allen Ecken hört man Musik und hin und wieder Gesang - lauthals und inbrünstig, unglaublich. Und natürlich ist das Essen besser, das Wetter sowieso. Und sie sind nett, die Römer, sausen mit den coolen Sonnenbrillen auf den Vespas durch die Stadt, wie große, leuchtende Hornissen, Licht muß an sein und große Brillen sind Pflicht. Und auch beim Zoll arbeiten Menschen - die wirklich sehr attraktive junge Dame, die das Handgepäck kontrollierte, hat weder den teuren alten Balsamico, noch das Spezialitätenöl konfis

Frühling - ich kann dich schon riechen

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Nach diesem Winter, der erste nach vielen Jahren, der diesen Namen auch verdient, kann man so langsam den Frühling ins Land kriechen spüren, zu sehen ist ja noch nicht so viel. Also, untrügliche Anzeichen sind: meine gebeutelten Pflanzen, also die, die die vielen Minusgrade überlebt haben, kriegen peu à peu Knospen. Ich habe gestern laut und inbrünstig einen Finken schlagen hören, sehr schönes Geräusch. Es kommen große Schwärme von Zugvögeln vauförmig zielsicher zurück. Der Kleiderschrank schreit nach Ausmisten, ganz laut, echt ganz laut. Die Schaufenster werden wieder pastellig bunt, bloß bei Schuhen fehlt mir noch Farbe. Ich bin ab und zu sehr albern und grinse viel. Ich will flirten. Und freue mich diebisch über meine wiederentdeckte Taille. Um dem Frühling, der sich ja noch ein bißchen zögerlich verhält, Bescheid zu sagen, dass er jetzt kommen kann, fliege ich für ein paar Tage nach Rom und bringe dann im Gepäck den Frühling mit. Einverstanden?? Einverstanden.

Machbarkeit - mein Unwort des Jahres

Muß man eigentlich immer alles "machen", was infolge von Machbarkeitsstudien machbar ist? Allein die Wortkreation ist schon so bürokratisiert, dass der Durchschnittsleser mit Schaudern die Technokratisierung der Sprache registriert. Ich würde glatt für ein neues Gesetz plädieren, welches bei allen risikobehafteten Unternehmungen neben der nachgewiesenen Machbarkeit einen oder mehrere namentlich benannte Verantwortliche benennt. Und zwar nicht qua Funktion, sondern qua eigenhändiger Unterschrift. Sie finden das utopisch? Ich nicht. Wenn man eine Kassiererin für einen möglicherweise untergschobenen Pfandzettel, der noch nicht einmal zu Geld gemacht wurde, wegen des potentiellen Diebstahls von € 1,30 nach dreißig Jahren Betriebszugehörigkeit rechtmäßig fristlos entlassen kann, dann nicht. Wenn man Mitarbeiter nach dem Verdacht der Verfehlung bereits um ihre ganze Existenz bringen kann, dann muß man das bei nachgewiesener Nachlässigkeit, Fahrlässigkeit, gar bei Vorsatz (Gewinnmax

Lückenlose Aufklärung, Herr Schramma???

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Das Kölner Stadtarchiv ist eingestürzt. In Köln wird seit vielen Jahren an einer Nord-Süd-U-Bahn gebaut, einmal quer durch. Könnte da wohl ein Zusammenhang bestehen? Man weiß es nicht. Es ist ja nicht so, als ob dieser Einsturz ein erstes Signal wäre, nein. Schon 2004 hat sich ein Kirchturm einseitig um mehr als 70 Zentimeter gesenkt, der dann mit viel Technik und Tam-Tam wieder gerade gerückt werden mußte. Für meinen Geschmack ist das nicht das Einzige, was hier zurecht gerückt werden muß. Sehen wir mal von den explodierenden Baukosten dieses Großmannsprojektes ab, so haben schon viele dafür bezahlt, die damit gar nichts zu tun hatten. Geschäftsleute mußten ihre Geschäfsttätigkeiten aufgeben, weil an einer Dauerbaustelle einfach kein Geschäft zu machen ist. Anwohner haben jahrelang mit Lärm und Dreck gelebt, Autofahrer sich dauernd um die Baustellen herum gestaut, Buslinien wurden umgeleitet, Immobilien verkauft und, und, und.... Und heute, ich habe es fast nicht geglaubt, sehe ich un

Am 7. Tag die 5-Prozent-Hürde genommen

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Uiuiui - 5 Prozent von mir sind in einer Woche verloren gegangen, wahrscheinlich ausschließlich in Wasserform, aber egal. Ich habe kalte Füße, aber ansonsten geht es mir gut. Meine Füße sind dauernd kalt. Das Motivationskleid habe ich zurückgeschickt, weil knalliges, giftiges, zänkisches Grasgrün einfach nicht meine Farbe ist. Und auch nie werden wird.