Lückenlose Aufklärung, Herr Schramma???

Das Kölner Stadtarchiv ist eingestürzt. In Köln wird seit vielen Jahren an einer Nord-Süd-U-Bahn gebaut, einmal quer durch. Könnte da wohl ein Zusammenhang bestehen?
Man weiß es nicht.

Es ist ja nicht so, als ob dieser Einsturz ein erstes Signal wäre, nein. Schon 2004 hat sich ein Kirchturm einseitig um mehr als 70 Zentimeter gesenkt, der dann mit viel Technik und Tam-Tam wieder gerade gerückt werden mußte. Für meinen Geschmack ist das nicht das Einzige, was hier zurecht gerückt werden muß. Sehen wir mal von den explodierenden Baukosten dieses Großmannsprojektes ab, so haben schon viele dafür bezahlt, die damit gar nichts zu tun hatten. Geschäftsleute mußten ihre Geschäfsttätigkeiten aufgeben, weil an einer Dauerbaustelle einfach kein Geschäft zu machen ist. Anwohner haben jahrelang mit Lärm und Dreck gelebt, Autofahrer sich dauernd um die Baustellen herum gestaut, Buslinien wurden umgeleitet, Immobilien verkauft und, und, und....



Und heute, ich habe es fast nicht geglaubt, sehe ich unseren OB in einem Interview sagen: Er wolle jetzt aber eine lückenlose Aufklärung, ob und inwieweit es Zusam-menhänge mit dem U-Bahn-Bau geben könne. Schließlich sei Köln ja eine 2000 Jahre lang gewachsene Struktur, da könne man ja doch vielleicht nicht so ohne weiteres eine U-Bahn drunter durch schieben.....(Gedächstniszitat).

"Ich halte das eigentlich jetzt fast für unverantwortlich", sagte Schramma am Mittwoch im ARD-"Morgenmagazin". Beim Besuch der Unglücksstelle sagte er: „Der U-Bahn-Bau in der Großstadt wird für mich grundsätzlich zum Problem. Das Projekt hat zum zweiten Mal erheblichen Schaden genommen“, sagte Schramma. Er sei „aufgeregt und verärgert, dass hier Gebäude wie Kartenhäuser einstürzen“. Nun müssten „die besten Statiker der Welt“ ran, denn der Schaden sei beträchtlich. Und es dürfe keine Gefahr für die Menschen in Köln bestehen, die über dem neuen Tunnel der Nord-Süd-Stadtbahn wohnen.

Ich fasse es nicht, oh Überraschung!! Die Statiker haben angeblich letzte Woche ein Gutachten zum Stadtarchiv vorgelegt, wegen Rissen in den Wänden. Alles unbedenklich?? Die KVB rühmt sich der größten unterirdischen Bohrvortriebsmaschinen, sie haben sogar Namen: Tosca und Carmen, glaube ich - und die könnten damit etwas zu tun haben? Eine Stadt, in der jeder Quadratzentimeter Geschichte atmet? Wo man niemals in die Erde gehen kann, ohne gleich die Stadtkonservatoren monatelang zu Gast zu haben? Ich erinnere mich an meinen ersten Besuch in Köln, in den frühen 70ern, als gerade die Domplatte gebaut wurde,eine Riesenausgrabung war das damals, völlig faszinierend. Und da soll es, im Stadtzentrum keine weiteren Überraschungen geben können?????? Das ist ein Männerding, das mit der Gigaröhre, glaube ich, muß so sein......

Wir wählen dieses Jahr auch einen neuen OB, Herr Schramma, nur mal so.....

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