Früher war Sommer mit einem alten (!!) Handtuch auf der Schwimmbadwiese sitzen in einem Badeanzug der immer irgendwie zu groß oder zu klein war, hart gekochte Eier essen, mit dem angespuckten Finger in der Brausetüte wühlen, mit nackten Beinen, dunkelbraun in Holzlatschen mit rotem (suuperwichtig) Lederriemen lärmig durch die Gegend laufen. Sommer war auch Erdbeereis, Gurkensalat mit frischem Borretsch, Quarkspeise, Pfirsiche vom Baum, Wespen im Gras, frisch gemähte Wiese, gaaaanz helle Haare haben und nach Sonnenmilch riechen. Hitzefrei haben, Geld fürs Schwimmbad erquengeln, mit dem Rad fahren. Zu spät nach Hause kommen. In den Urlaub fahren mit dem vollbepackten Auto an einen See oder das Meer oder die Berge, schön im Wechsel, einmal Deutschland, einmal Ausland, meistens Frankreich. Sommer war auch Zeugniszeit mit und ohne Versetzungsgefährdung. Einmal war Sommer Nachprüfung in Mathe, hieß: drei Wochen lang täglich drei Stunden konsequent Mathe üben. Seitdem beherrsche ich die binom...
Kinder kommen selten auf fremde Leute. Besondere Überraschungen für Eltern haben die süßen Kleinen gelegentlich zu bieten, indem sie Alltagsweisheiten kolportieren, mit ernstem Gesicht oft, Lacher erntend. Also, so sprach die Mama. Wahlweise der Papa. Der Volksmund ist der Ansicht, dass hysterische Mütter wohl auch hysterische Kinder produzieren, ich pflichte bei. Gerne. Kinder werden zu dick, haben zuwenig Bewegung, aber ein Handy, das sie schneller bedienen können als gedacht. Mist? Mist! Am Sonntag gab es Fußballzwerge im Stadion, die mit oder auch gegen die Profis antraten. Damit Chancengleichheit ansatzweise vorgetäuscht werden konnte, gleich 100 gegen 11, sehr schöne Idee, das Spiel ging 2:2 nach Vereinbarung aus, so die Schiedsrichterlegende Walter Eschweiler, der dieses ungewöhnliche Spektakel pfiff. Ich wünsche mir, soviel Zeit muss sein, gleich mal an dieser Stelle, dass wir an dieses Spiel emotional nicht allzu oft in der kommenden Saison erinnert werden, also gefühlte hunde...
Zwölf Nächte um den Jahreswechsel herum, sechs im alten und sechs im neuen Jahr, sind der Überlieferung zufolge seit vielen Jahrhunderten Orakelnächte. Seit jeher wollten die Menschen wissen, was das kommende Jahr für sie bringen würde. Gute oder schlechte Ernte, Hagel, Blitz und Unwetter, allerlei Aberglauben spielte dabei wahrscheinlich auch eine große Rolle. So gab es Zeichen, die für den jeweiligen Tag einen Bezug zu einem der zwölf Monate herstellen sollten. Und, obwohl wir natürlich wissen, dass das so nicht stimmen kann, haben jetzt die Jahresrückblicke und Jahreshoroskope Konjunktur. Überall - ernsthaft und weniger ernsthaft. Ungünstigstenfalls entstehen jetzt Neujahrsvorsätze. Die sind auch manchmal am 6. Januar, wenn die Rauhnächte vorbei sind, ebenfalls schon Geschichte. Wie kommt jetzt die Prinzessin durch die legendären zwölf Nächte? Ohne Pläne, ohne Vorsätze geht ja irgendwie auch nicht, schließlich soll sich ja etwas ändern. Also heißt es, einen Gesamtplan zu entwickeln ...
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