Zellteilung in slow motion

Hundstage in Köln sind wegen der geographischen Besonderheit der Kölner Bucht besonders hundig. Die Luft steht, du siehst dem Schweiss fremder Menschen unablässig beim Verdunsten zu und fragst Dich, wie es denn nur sooo warm sein kann. Von jetzt auf gleich. Tropisch.

Hitze verlangsamt viele Prozesse im Alltag. Ich fühle, wie mein Gehirn Schnelligkeit und Kapazität einbüßt, während ich mit kontinuierlicher Feuchtigkeitszufuhr befasst bin. Um energiesparend zu agieren, werden die täglichen Gänge auf ein erforderliches Minimum reduziert, bei gleichzeitigem lautstarken Lamentieren über "diese Hitze", was aber nicht hilft. Nie.

Zufällig zwei Dates in der Stadt, gewünscht an zentraler Stelle, also nach Möglichkeit mit Blick auf den Dom. Dann sitzt Du da im Café und stellst in einem akuten Augenblick kristallklarer Aufmerksamkeit fest, dass Du von hier den allerschönsten Blick auf den Dom hast. Unbedingt.



Die komplett verlangsamte Reaktion deiner Hirnökonomie gewährt Dir diese Gewissheit sozusagen in kleinen Pixeln - peu à peu durch den Hippocampus diffundierende Information, während Du Dich ansonsten langsam auflöst. Mental. Obwohl physisch völlig hinüber, nimmst Du, quasi neben Dir selbst stehend, die Botschaft in Deine sich kontinuierlich teilenden Langzeitgedächtniszellen auf: "Gott, ist das hier schön. Warum fällt mir das erst heute auf?". Losgelöst. Glücksgefühl. Meins. Gänsehaut.

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