2009 - Superwahljahr, die dritte

Die Kölner sind doof, träge und vergesslich - und Moslems mögen sie schon mal per se nicht. Diesen Eindruck vermitteln in diesen Wochen die allenthalben unübersehbar aufgehängten, völlig fantasie- und geistlosen Wahlplakate zur Kommunalwahl am 30. August, die dieser Stadt ja nun endlich einen neuen Oberbürger-
meister bescheren soll, nachdem der amtierende mit dem eingestürzten Stadtarchiv in das große Loch gefallen und nicht wieder aufgetaucht ist.



Schlagende Argumente, brennende Sachthemen, fachliche Kompetenz, Lösungsansätze für 600 Mio.€ Haushaltsdefizit????

Nichts davon.

Stattdessen wird dem Wahlvolk dümmliche, gutgelaunte, phantasielose heiße Luft serviert und es wird in süßliche himmelblaue Phrasenwatte gewickelt. Wahlaussagen reichen in Köln normalerweise wenigstens für ein Karnevalslied. Drei Haare haben mehr Substanz. Gaaaaanz schlecht. Echt.

Ich meine, was wir in der Vergangenheit an Ignoranz und Verstiegenheit, an Inkompetenz und Filz, an Selbstbedienung und Selbstüberschätzung, an Selbstgefälligkeit und Selbstverliebtheit erlebt haben, wird aktuell mit größtmöglicher Selbstverständlichkeit als vierfarbige Entscheidungshilfe präsentiert. Das ist eine parteienübergreifende Unverschämtheit, die bestraft werden sollte. Ein respektloses Vergehen am Wähler. Wer glaubt, dass er mit dieser Nullnummer durchkommt, muss sich einfach irren. Echt.

Das Blöde ist nur: Wer nicht wählt, spielt den braunen Kellerasseln in die politischen Hände, deren Argument "gegen die Moschee" nicht allein deshalb nicht funktionieren wird, weil sich das besagte Gebäude ja bereits im Bau befindet. Wenn ich allein an die Wahlkampfkostenrefinanzierung aus Steuergeldern denke, kann ich mir leicht ausrechnen, was mit diesem verplemperten Geld hätte Sinnvolleres geschehen können, als die hirnlose Zupflasterei der ohnehin gebeutelten Kölner Stadtoptik. Echt.

Das hätte Köln wirklich besser können müssen. Echt.

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