Der Prinz stand im Regen

Gott, was haben wir uns gefreut, als wir erfuhren, dass der Prinz nach drei Jahren in Feindesland wieder in die Heimat zurück kommt. Ganz Köln war total euphorisch. Begeistert.

Es wurden Lieder geschrieben und gesungen, es gab allerlei Geldsammelaktivitäten, die Reisekosten betrugen zehn Millionen, die wollten refinanziert werden. Dennoch war sein Volk ganz aus dem Häuschen. Ihm zu Ehren wurden rot-weiße Prinzengewänder gekauft und auch getragen, die Zehn wurde (wieder) zur heiligen Zahl. Beschworen.



Und dann lief er - Trommelwirbel - auf das Spielfeld, der Prinz mit den neuen glänzenden Schuhen. Besungen. Bejubelt. Beklatscht. Begrüßt.

Ich kann gar nicht genau sagen, warum - aber, obwohl er neunzig Minuten lang im Einsatz war, es gab nicht viel zu sehen von ihm. Kein, Glanz, keine Krone - keine Krönung. Sogar dem Bock verging die Lust, auf das Spielfeld zu gucken. Er wandte sich immer wieder ab. Bedient.

Der Himmel hatte kein Erbarmen und ließ es immer wieder heftig regnen - Trauer- oder Freudentränen? Ich plädiere für die Trauer - das muß noch viel, viel besser werden, Jungs, viel besser, Fußball ist ein Mannschaftssport, da sollten alle zusammen spielen, auch wenn's dann in zwei Wochen Ernst wird und wir die Punkte brauchen. Bestimmt.

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