Vatertag - ein Himmelfahrtskommando?

Vatertag - heute feiern sich also die Väter, feine Unterscheidung zum Muttertag, der ja erfunden wurde, damit Dritte die Mütter feiern. Es sollen sich, Gerüchten zufolge, auch Männer heute feiern, die gar keine Kinder haben. Elegante Begründung: "Man kann ja nie wissen,..." (Schenkelklopfer)

Vorweggenommene Bilanz des heutigen Tages - eine ungezählte Menge alkoholvergifteter Männer, Unfälle, Verletzungen und ähnliches mehr. Gerade gelesen: Angebot zum Vatertag - mit dem Panzer durch's Gelände. Das Vatersein könnte man(n) wahrhaftig auch anders feiern, nur mal so, es ist durchaus eine lebenslange Rolle mit wechselnden Anteilen an Versorgen und Versorgtwerden, Lieben und Geliebtwerden. Vom Prinzip her hat es wenig mit Biertrinken zu tun. Gar nichts mit Abwesenheit.

Vatertag ist auch nachts aufstehen, wenn ein Kind weint oder trösten, wenn es sich das Knie aufgeschlagen hat oder, oder, oder. Auch wenn Väter heute immer jünger werden und dafür mit großen Interviews in heischenden Blättern honoriert werden, Vatertag heißt nicht: Klassenfahrt ohne Aufsicht.

Mehr als eine halbe Million Kinder erhalten vom Vater keinerlei finanzielle Zuwendung, und das sind nur die, für die der Staat eintreten muss, die anderen sind statistisch gar nicht erfasst. Mehr als eine halbe Million Gründe, nicht zu feiern. Seid echte Kerle, Männer, keine saufenden, semidebilen Hanswurste - das macht es uns leichter, euch toll zu finden. Und besonders liebe Grüße an die tollen Väter, die wir schon kennen.

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