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Famous last unwords

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Puuuuuuuuuuuuh, geschafft. Es ist heute zuende, das Jahrzehnt. Schon der Name, den die vergangene Dekade bekommen hat, weist auf nichts Gutes hin: die Nullerjahre . Wer sich so etwas ausdenkt, sollte mit täglicher Bildzeitung nicht unter einem Jahr bestraft werden, eine semantische, sich selbsterfüllende Prophezeiung. Ich meine, was kann da schon kommen?? Null??? Null!!! Mal abgesehen von der Nettoneuverschuldung. Die gute Laune kann schon stellenweise verloren gehen in diesen Zeiten und, eine für meine Verhältnisse wirklich sehr pessimistische Aussage: schwarz-gelb sind nicht meine Lieblingsfarben, weder politisch noch sportlich. Leider haben Angie und die Biene Maja so gar nichts gemein, ganz zu schweigen von Guido und Willi. Ach ja.....die Politik der Kinderlosen, für deren Ergebnisse die Verantwortlichen in den kommenden Zwanzigerjahren null Rechenschaft ablegen müssen. Politik am Nullmeridian der Nachhaltigkeit??? Mitnichten - das wird ein teurer Spaß werden, wenn aus dem Volk der...

(Ver-) Satzstücke

"Für kein Tier wird auf der Welt soviel getan wie für die Katz'!!!" - so ein anonymer Autor. Denken Sie daran bei Ihren Neujahrsvorsätzen???

Hätte, könnte, wollte - Bilanztage

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So, noch eine Woche und dieses Jahr nähert sich seinem verdienten Ende. Wird auch Zeit. Was soll ich Ihnen sagen, das war wahrhaftig kein sehr schönes Jahr. Sich trennen von Teilen der eigenen Haltung ist die schwierigste aller denkbaren Übungen und ich habe diese Übung noch nicht beendet. Die Überprüfung der eigenen Strategie mit dem Ergebnis, dass sie teilweise fehlerhaft war, macht nicht glücklich. Das einzig Gute daran ist, dass der Mensch aus Fehlern lernen kann - gilt nicht für alle - und ich hoffe darauf, dass mir das, wie schon früher, gelingt. Menschen habe ich getroffen, solche, die nicht gut für mich waren, auch das wie jedes Jahr - und weil ich klüger geworden bin, dauert es länger, hinter die Fassaden zu blicken. Sie finden das widersinnig? Nööö. Ist es nicht. Wetten, Sie kommen drauf??? Die anderen sind geblieben. Handlungsalternativen für die Zukunft zu entwickeln, das ist die Aufgabe - und weiterhin dem Bauchgefühl vertrauen, nicht dem Kopf, das ist die Richtschnur. Und...

Frosttrotzgeranie!!! Grüße nach Kopenhagen

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Gern in aller Munde: revolutionäre Zellen, meistens vermummt, häufig aggressiv. Viel fotografiert, heftig bekämpft, auch wenn sie nur gegen den Klimawandel demonstrieren. Auf meinem Balkon blüht der Widerstand dagegen mutig rosa. Entegegen aller Nachtfrostwarnungen für diese Woche hat sich eine kleine Geranie getraut, frech in den Dezemberhimmel zu erblühen. Vielleicht wurde sie von dem leuchtenden Stern animiert, vielleicht hat Rudolph sie gerufen, ich weiß es nicht. Aber, sie zeigt, dass es manchmal da blühen kann, wo man (oder frau) es am wenigsten erwartet. Das passt. Gut.

Vorweihnachtstagundnachtrennen

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Ruhig sollte sie werden, die Vorweihnachtszeit in diesem Jahr, ruhig und nach Möglichkeit stressfrei. Ich wollte so gerne das Jahr gemütlich ausklingen lassen, lesen, stricken, Glühweintrinken, in die Kerzen hinein philosophieren und einen Schlussstrich (meine Güte, soviel s!!) unter das Jahr ziehen - dick und fett und unübersehbar. Wollte ich. Eigentlich. Ja - und denkste. Die Termine füllen erneut den Kalender, Menschen wollen auch Glühwein trinken, Charityevents fordern Anwesenheit, Besucher von fremden Inseln waren herzlich eingeladen, ja und das ein oder andere Projekt für das nächste Jahr wollte auch eine Prise Aufmerksamkeit, so kurz vor Schluß. Der Plan war: keine Geschenke, kein Konsumzwang. Tut richtig weh, wo ich doch so gern Geschenke mache, Ausnahmen gab's auch - ich habe ein Mädchenpaket in die Türkei geschickt, zum Preis eines halben Flugtickets, da bring' ich es beim nächsten Mal wieder selber hin. Neben einigen Verabredungen zu den zahllosen Weihnachtsmärkten, ...

Advent, Advent - und bitte stets zuende denken !

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Und, wie jedes Jahr, beinahe überraschend, ist es wieder einmal Advent geworden. Für mich beginnt diese Jahreszeit immer erst dann, wenn ich die erste Printe oder den ersten Dominostein mit einem Glühwein zuhause genießen kann. Heute kam es unverhofft zu einem Stadtbummel, einem sehr, sehr kurzen. Auf der Suche nach ein bißchen Dekoration für den noch weitgehend ungeschmückten (!!!) Hausstand, bekam ich, olfaktorisch heftig inspiriert, Hunger und mußte schnell etwas essen. Dabei habe ich in der vorweihnachtlichen Innenstadt folgende Beobachtung gemacht: die Menschen lächeln mehr und man kommt schnell ins Gespräch. Ich habe heute eine Menge über die sinnvolle Gestaltung von Wohnmobilküchen gelernt. Nicht, dass ich das je brauchen würde....... entscheidend war meinem Gegenüber, dass Männer wohl nicht in der Lage seien, eine, überwiegend ja von Frauen genutzte Küche richtig zu designen, immer stimme etwas überhaupt nicht. Gleiches gälte für die ehedem in den Verkehr gebrachten "Fraue...

Miniprinzessinnenzuwachs

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Schon vier Wochen lang ist sie da, die kleine türkische Prinzessin, auf die wir den ganzen Sommer lang ja bereits ungeduldig gewartet haben: So klein und schon alles dran, es ist doch immer wieder ein großes Wunder. Der glücklichen Mama, dem sehr glücklichen, stolzen Papa und der stolzen und nur ein ganz klitzekleines bißchen eifersüchtigen großen Schwester einen ganz liebevollen Glückwunsch zur vollendeten Familienerweiterung. Kleine Esma, dir wünsche ich von Herzen alles Gute und Liebe und ein wirklich schönes Leben - Deine Patentante.

Die Suche nach dem Tempel oder ich muß umlernen

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Im Untergrund passieren merkwürdige Dinge, habe ich gelernt. Gestern waren wir dabei, diesen Dingen auf die Spur zu kommen - unter dem Dom. In die Tiefe zu gehen, ist ja meine Natur - in die Tiefe zu klettern, ist völlig gegen meine klaustrophobischen Anteile. Daher konnte ich nur mit zahlreicher Verstärkung mutig hinab steigen unter den Kölner Dom. Eine eher bescheidene kleine Pforte trennt die Treppe in die Unterwelt von den geweihten Hallen. Kein Orpheus und kein Zerberus zu sehen. Gut so. Ein paar Stufen nur und dann steht man gleich knappe zwanzig Meter tiefer und knappe zwanzig Jahrhunderte früher. Wenn zeittechnisch rückwärts laufen immer so einfach wäre, würde sich manch eine Prinzessin nur noch auf Treppenstufen statt unter dem Skalpell wiederfinden. Das wäre praktisch, finde ich. Obschon die Ehrfurcht wie eine flauschige Schäfchenwolke über den Köpfen schwebte angesichts der "alten Steine", sind die 2000 Jahre alten Zeitzeugen menschlichen Lebens eher unspektakulär,...

(Ver-) Satzstücke

Die Natur war nur gerecht, als sie jedem von uns seinen Anteil an Verstand zuteilte. Es finden sich wenig Menschen, die mit dem ihnen zugemessenen Anteil unzufrieden sind. von Michel Eyquem de Montaigne (28.02.1533 - 13.09.1592)

Die Sinnfrage

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"Und, was machst Du?" - dieser Satz ist mir heute abend mehrfach begegnet. Es gab dann heute mal eine kurze Antwort: "Nichts!" Gelogen??? - Gelogen!!! Und - auch nicht. Vor ein paar Jahren hätte ich so nicht antworten können. Zu wichtig wäre es mir gewesen, qua Jobbezeichnung wahrgenommen zu werden. Und, was hatte ich nicht alles für luxuriöse Titel: Redakteurin, Pressesprecherin, Geschäftsführerin, PR-Agentin, Projektleiterin, Dozentin, Personalberaterin, Niederlassungsleiterin, Key Account Manager und wahrscheinlich welche, die ich nicht einmal erinnere. So what! Jetzt habe ich keinen Titel, keine Funktion mehr, keinen Job - aber: EIN ZIEL. Alles wird gut. Ich habe Freunde, die an mich glauben, Menschen, die mir Glück wünschen, viele, wirklich sehr viele. Was brauche ich noch???? P.S. : Falls ich diesen Post vergesse und kleinmütig werde, bitte schicken Sie mir den Link, ja?

Cosas simples - reloaded at home

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Einfach gut - so oder so ähnlich erinnere ich eine gesungene Werbebotschaft zum Thema - weiß ich gar nicht mehr. Oft werden mir Produkte angeboten, die extrem luxuriös sind und entsprechend kostspielig. Ja, manchmal lasse ich mich in Versuchung führen, zugegeben. Mitunter jedoch, oft unverhofft finde ich Genüsse, die auch in das eher schmale Budget meiner Kindheit (fast !!!) gepasst hätten. Stellen Sie sich also bitte ein ungesalzenes Roggenbrot vor, welches Sie mit ein wenig allerbestem Olivenöl beträufeln, dann reiben Sie sehr kräftig eine halbierte - quer halbiert ist sehr wichtig - Tomate in das Brot. Dann streuen Sie eine kleine Prise Fleur de Sel darauf und fertig ist "P'amb oli" - Leib und Magengericht aller Mallorquiner. Die Luxusvariante, also die für Prinzessinnen, benötigt ein bißchen Schinken, guter Serrano oder Pata negra und Käse, für mich darf es Manchego sein, muß aber nicht. Zur Dekoration noch ein Stengelchen Meeresfenchel, sofern vorhanden, liebevoll dr...

My royal cover

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Heute ist Prinzessinnen-Geschenketag. Damit ich nicht frieren muß, weil das Leben manchmal so kalt ist, und weil meine favorisierte Kuscheldecke in die Jahre gekommen ist, gab es heute eine neue. Aus allerfeinster Merinowolle, die nur ein gaaaanz winziges bißchen kratzig ist - in einer echten Prinzessinnen-Farbgebung. Hilft gegen alle Arten von Bäh!!! (Hoffe ich....) Zum Verkriechen, zum Schmökern, zum Fernsehen, zum Lieblingspralinengenießen (wurden praktischerweise direkt mitgeliefert) - also für Dinge, die ich gerne tue. Jetzt kann der blöde Winter gerne kommen, passende Kerzen hätte ich schon da!!!!

Pata negra y Lomo con Col

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Tief im Gedächtnis bleiben nach dem Urlaub essentielle Dinge, Essen und Trinken gehören unbedingt dazu, in meinem Fall gern immer dann, wenn gut. Zum Entdecken von Landschaften zählt für mich auch das Entdecken der lokalen Küche, weil Esskultur immer viel über Menschen aussagt. Traditionen sind ein Indiz für Bedürfnisse und Möglichkeiten. Wenn man auf dem Dorf wohnt, wird man träge. Das abendliche Mahl sollte nach Möglichkeit, wenigstens gelegentlich, fußläufig eingenommen werden, damit auch mal ein Weinchen getrunken werden konnte - dem Führerschein zuliebe. So folgten wir der Empfehlung in die Dorfkneipe, ohne jedes Souvenir an vergangene Kneipenbesuche auf Mallorca, ich schwöre. Im Gastroführer hätte die Kneipe die Prädikate "ursprünglich, rustikal, bodenständig" erhalten, sofern sie der Aufnahme in denselben für würdig befunden worden wäre. Ich war schlagartig vierzig Jahre zurückversetzt in meine dörfliche Stammkneipe. Fußball und Qualm als Indikatoren für touristenfreie...

Katzentage in Son Sardina

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Wahrscheinlich liegt es nicht an den Sardellen im Dorfwappen von Son Sardina, dass wir den Urlaub auf Mallorca mit soviel Katzen verbracht haben. Als Vorbild für Lebensart eignen sie sich allemal. Da wäre zunächst die Königin Paula, uneingeschränkte Herrschin über Land, Menschen und die anderen Katzen, deren Raumhoheit unübersehbar war und die sich selber gar nicht und nie in Frage stellt. Lernaufgabe!!! Paula, die feste Plätze im Haus besitzt, die am liebsten fließendes Wasser am Bidet (!!!) trinkt und die Streicheleinheiten bei Bedarf, also oft, lautstark einfordert, das sollte frau sich auch mal trauen, ganz ehrlich. Einige Hierarchiestufen darunter die Kater Emilio, Abdullah, Paul und sehr gewitzt und mit Sonderrechten ausgestattet, Roberto, das adoptierte Kind. Geduldet - Emma gelegentlicher Nachtgast mit Aufenthaltsrecht im Haus. Beim Beobachten der Katzen auf der Terrasse kann man zusehends entspannen und lernen, was wirklich wichtig ist im Leben: immer in der Sonne liegen, für ...

Sorry, lieber Leser....

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(Ver-) Satzstücke

Regieren auf Sicht! Kommentar im Stern zu der neuen Koalition in Berlin - fassungslos! Früher hörte sich das so an: Eine Regierung muß sparsam sein, weil das Geld, das sie erhält, aus dem Blut und Schweiß ihres Volkes stammt. Es ist gerecht, daß jeder einzelne dazu beiträgt, die Ausgaben des Staates tragen zu helfen. Aber es ist nicht gerecht, daß er die Hälfte seines jährlichen Einkommens mit dem Staate teilen muß. Friedrich II. der Große, 24.01.1712 - 17.08.1786

Kreischalarm und wechselnde Sitzplätze

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Es ging um Fußball, als ich gestern eine kleine Reise unternahm. Eigentlich. Den Weg zum Treffpunkt sollten die Kölner Verkehrsbetriebe problemlos übernehmen. Also stieg ich in eine Straßenbahn, mittags an einem Dienstag. Fehler!!! Zwei gute Handvoll Schulkinder aus aller Herren Länder waren schon vor mir da und füllten den ganzen Waggon mit einer schier unglaublichen, dissonanten Klangwolke. Von meinem Beobachterposten aus hatte ich das Gefühl, dass ein Gespräch in "Zimmerlautstärke" - so hieß das früher, sorry, gar nicht mehr geht. Geschnatter, Gekreisch, Gebrüll, Gezänk - klar, alles nichts Dramatisches, halt bloß laut, unglaublich laut. Themen: kann ich gar nicht sagen. Zwanzig Minuten können sehr, sehr lang sein. Nach dem Umsteigen kamen dann die größeren Schüler, sehr gesprächig und das meiste in ihrem Leben "scheisse" oder "voll scheisse" findend: Lehrer, Schule, Mitschüler, die Fahrt war lang genug, um einen ganzen Scheisskosmos zu beleuchten. Modi...

Kleinmädchenherbsterinnerung

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Mit roten Backen lachten sie mich an und wollten unbedingt mit nach Hause. Na gut, dachte ich, dann kommt mal in den Einkaufskorb. Ein alte Sorte, wie früher, diese Äpfel. Klassisch schön, knackig frisch, glänzend, duftend, natürlich biologisch. Zuhause erhielten sie begrenztes Aufenthaltsrecht in der Küche und heute, heute wurden sie ihrer Bestimmung zugeführt. Sie wurden zu Apfelkompott gekocht. Mit einer Zitrone, einer bildschönen Ceylon-Zimtstange und etwas Sternanis durften sie ihre Konsistenz von knackig in musig verändern. Zum Dank haben sie die Wohnung unnachahmlich beduftet: Mit geschlossenen Augen war ich fünf Jahre alt, meine Oma stand, ein bißchen aufgelöst in der Küche, Dutzende von Weckgläsern, Deckel und Gummiringe akribisch vor sich aufgereiht, der Dutt ein bißchen aufgelöst, die widerspenstigen Strähnen mußten mit dem Unterarm gelegentlich aus dem Gesicht gestrichen werden, die Hände wurden ja gebraucht. Rühren, rühren, rühren, damit bloß nichts anbrennt. Kiloweise wur...

(Ver-) Satzstücke

Ein Mann ruft nicht an, weil ein Mann nicht anrufen will!! Ein weiser Satz meiner Großmutter (1902 - 1983), dieses Mal für eine Freundin.

Glückspunktegeometrie

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Grob zusammengefasst ist mein persönliches Glücksempfinden ein gleichschenkliges Dreieck: zu identischen Teilen Sinnvolles, Liebevolles und Lustvolles. In der Theorie. In der Praxis balanciert dieses harmonische Gebilde mitunter auf einer dicken Kugel, die auf einer völlig unebenen Fläche herumkapriolt. Da muss ich gelegentlich nachhelfen. Was, zugegeben, nicht ganz einfach ist. Und, tatsächlich, tageweise auch nicht gelingt, nicht wirklich, bei aller Mühe. Intelligenz ist keine Lösung für aus der Balance geratene Glückskonstrukte, glauben Sie mir. Freunde helfen, blauer Himmel - Sonnenschein, nicht schlecht. Echte Begegnungen - jenseits der Algebra - sind richtig gut. Mit zu den besten Boostern gehört, wenn mein Lieblingsfussballverein mir, selbst nach einem zähen Spiel, drei Glückspunkte schenkt. Aufatmen und dann die drei Punkte sorgfältig auf die drei Spitzen des Dreiecks tupfen - dann geht's wieder für eine Weile. Danke. Danke. Danke.