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"Halbfranzosen"

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Köln sieht merkwürdig aus, soviel Schnee habe ich hier noch nie erlebt. Nach zwei heftigen Tagen mit intensivem Schneetreiben und vielen Böen schien heute partienweise dat Sönnschen. Also war mal wieder die "Alte Liebe" dran. Waffeln und Kaffee - mit Blick auf das verschneite Rheinufer, so schön. Immer wieder der kleine Urlaub für zwischendurch. An den Tisch setzte sich ein einsamer alter Mann, der sich dorthin irgendwie verirrt hatte. Als ich mich darüber freute, einen Platz mit Domblick ergattert zu haben und wir über Heimatgefühle sprachen - da sind wir ja immer ziemlich schnell - begann er, zu erzählen: Als junger Mann sei er im Arbeitslager gewesen mit zweihundert anderen kölschen Jungs und lauter Sachsen. "Halbfranzosen" habe man sie gerufen, verächtlich. Sie seien eine freche Truppe gewesen, im Rahmen der Möglichkeiten, sie haben auch - ganz organisiert - den Schindern die Stirn geboten. Einem besonders, der sie völlig sinnfrei einen Hügel auf und ab gescheuc...

Zur Lage der Nation

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Nach einem Jahr hat die Nation einen Anspruch auf eine Rede. Gute Tradition im amerikanischen Politsystem. Und dann steht er da, der Herr Obama - gerade gescheitert mit seiner Krankenversicherung für alle und teilt aus. Es hagelt Ohrfeigen für alle. Parteien, Lobbyisten, Banker, Ölproduzenten, Minister, Journalisten, großartig - ganz großartig. Der Mann sieht nicht nur fantastisch aus, er sagt, was gesagt werden muß und er tut es mit Charisma und Verve. Er steht für Werte, für Amerika, für nachhaltige Politik. Er beschwört die Magna Charta und tradierte Werte. So simpel das Rezept klingt, so wirksam kann es sein, wenn es denn umgesetzt würde. Das wiederum würde bedeuten, dass alle sich auf ein Ziel besinnen und ihre parteipolitischen Ambitionen, ihre persönlichen Vorteile und die vielen Verpflichtungen vergessen, mit denen sie alltäglich dealen. Auch die kleinen Freundschaftsgaben. Ja Angie, so geht`s. Back to the roots, weg von Guidos Klientelen. Gibt es deutsche Werte?? Klar gibt es ...

(Ver-) Satzstücke

" Wir finden nichts im Kühlschrank, können aber auf 200 Meter eine Frau im kurzen Rock erkennen." Harald (58) über das männliche Sehvermögen in Das perfekte Dinner aus Köln.

Nach dem Sturm

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Ja, wie war das noch mit Daisy??? Ein fürchterlicher Sturm wird kommen und ganz Deutschland mit Schneemassen unter sich begraben?? Haben Sie auch Ihre Lebensmittelvorräte aufgestockt? Jaja, die Fernsehmacher haben Sondersendungen laufen lassen und alle waren auf Hab-acht. Und dann kam sie nicht, die launige Dame, sie kam einfach nicht - also jedenfalls nicht überall dort hin, wo alle mit vollen Kühlschränken auf sie gewartet haben. So ist das mit den Mädels...... Und inzwischen ist hier auch der Schnee wieder geschmolzen und der Himmel hat sich erinnert, wie blau geht. Heute über Köln: homöopathische Sonnendosen und ein paar Wolken. Womit ich mitten im Leben bin - auch da geht es voran. Die Trägheit scheint sich zu entfernen, ein bißchen Leben kehrt zurück. Und für die Wetterleute: Man nennt kein Orkantief Daisy, Daisy nennt man ein Schoßhündchen oder eine heiratsunwillige Ente, bei dem Namen konnte nichts aus dem Sturm werden, hätte ich euch gleich sagen können.

(Ver-) Satzstücke

"Manchmal hat man das Ziel sofort vor Augen, wenn man sich umdreht!" Dieter Hallervorden in "hart aber fair"

Winterliches Chaos

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Haben Sie schon mal im Schneesturm Wäsche aufgehängt??? Nein??? Dann dürfen Sie sich freuen, es ist nicht lustig, glauben Sie mir. Wahrheit oder Pflicht? Beides, wenngleich ich es geschoben habe, so lange es eben ging. Aber, der Berg der dreckigen Wäsche soll ja nun auch kein Eigenleben entwickeln können. Und irgendwie muß frau jetzt doch ziemlich viel anziehen, sich gegen Frost und Unbill einzwiebeln sozusagen. Der Kontakt zur Außenwelt ist derzeit hauptsächlich ein virtueller, Ausflüge in den Kölner Winter vermeide ich, wo ich kann - außer es scheint die Sonne. Bei blauem Himmel kann ich den Winter gut ertragen. Aber ein Blick aus dem Prinzessinnenturm fällt auf ganz viel Grau und Schneetreiben vor dem Fenster, ich kann die kalte Feuchtigkeit förmlich in meine Knochen ziehen fühlen, obwohl ich hinter Glas und an der Heizung sitze. Glauben Sie, dass es sinnvoll sein könnte, schon mal ganz vorsichtig nach dem Frühling zu schreien???? Helfen Sie mir???

Grünph(r)ase

Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit. Erasmus von Rotterdam, 27.10.1469 - 12.07.1536

Ampelmännchen

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Winter in Köln findet ohne Romantik statt. Es hat geschneit und es ist kalt. So weit - so gut. Dann hat es ein bißchen getaut und danach wieder gefroren. Das Ergebnis ist ein ekliger Belag auf einigen Bürgersteigen und Kreuzungsrändern. Glatt und rutschig. Ich dachte heute, etwas Bewegung täte gut und bin ein (langes) Stück zu Fuß nachhause gelaufen. Unterwegs noch ein paar kleine Einkäufe erledigt. Als ich gerade gedankenverloren an einem beampelten Zebrastreifen stand und noch so vor mich hin überlegte, ob ich links oder geradeaus gehen soll, ertönte hinter mir eine Männerstimme: "..is' grün..". Ja, dachte ich, hab' ich auch gesehen. Aber, wir sind die beiden einzigen Straßenüberquerer hier, niemand wartet auf meinen Start, was soll das also??? Den logischen Impuls, mich umzudrehen und...habe ich unterdrückt. Das letzte Stück des Weges ploppte: "..is' grün.." wie eine Comicsprechblase durch mein Gehirn und zunehmend machte mir die Aufforderung Spaß. Me...

Famous last unwords

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Puuuuuuuuuuuuh, geschafft. Es ist heute zuende, das Jahrzehnt. Schon der Name, den die vergangene Dekade bekommen hat, weist auf nichts Gutes hin: die Nullerjahre . Wer sich so etwas ausdenkt, sollte mit täglicher Bildzeitung nicht unter einem Jahr bestraft werden, eine semantische, sich selbsterfüllende Prophezeiung. Ich meine, was kann da schon kommen?? Null??? Null!!! Mal abgesehen von der Nettoneuverschuldung. Die gute Laune kann schon stellenweise verloren gehen in diesen Zeiten und, eine für meine Verhältnisse wirklich sehr pessimistische Aussage: schwarz-gelb sind nicht meine Lieblingsfarben, weder politisch noch sportlich. Leider haben Angie und die Biene Maja so gar nichts gemein, ganz zu schweigen von Guido und Willi. Ach ja.....die Politik der Kinderlosen, für deren Ergebnisse die Verantwortlichen in den kommenden Zwanzigerjahren null Rechenschaft ablegen müssen. Politik am Nullmeridian der Nachhaltigkeit??? Mitnichten - das wird ein teurer Spaß werden, wenn aus dem Volk der...

(Ver-) Satzstücke

"Für kein Tier wird auf der Welt soviel getan wie für die Katz'!!!" - so ein anonymer Autor. Denken Sie daran bei Ihren Neujahrsvorsätzen???

Hätte, könnte, wollte - Bilanztage

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So, noch eine Woche und dieses Jahr nähert sich seinem verdienten Ende. Wird auch Zeit. Was soll ich Ihnen sagen, das war wahrhaftig kein sehr schönes Jahr. Sich trennen von Teilen der eigenen Haltung ist die schwierigste aller denkbaren Übungen und ich habe diese Übung noch nicht beendet. Die Überprüfung der eigenen Strategie mit dem Ergebnis, dass sie teilweise fehlerhaft war, macht nicht glücklich. Das einzig Gute daran ist, dass der Mensch aus Fehlern lernen kann - gilt nicht für alle - und ich hoffe darauf, dass mir das, wie schon früher, gelingt. Menschen habe ich getroffen, solche, die nicht gut für mich waren, auch das wie jedes Jahr - und weil ich klüger geworden bin, dauert es länger, hinter die Fassaden zu blicken. Sie finden das widersinnig? Nööö. Ist es nicht. Wetten, Sie kommen drauf??? Die anderen sind geblieben. Handlungsalternativen für die Zukunft zu entwickeln, das ist die Aufgabe - und weiterhin dem Bauchgefühl vertrauen, nicht dem Kopf, das ist die Richtschnur. Und...

Frosttrotzgeranie!!! Grüße nach Kopenhagen

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Gern in aller Munde: revolutionäre Zellen, meistens vermummt, häufig aggressiv. Viel fotografiert, heftig bekämpft, auch wenn sie nur gegen den Klimawandel demonstrieren. Auf meinem Balkon blüht der Widerstand dagegen mutig rosa. Entegegen aller Nachtfrostwarnungen für diese Woche hat sich eine kleine Geranie getraut, frech in den Dezemberhimmel zu erblühen. Vielleicht wurde sie von dem leuchtenden Stern animiert, vielleicht hat Rudolph sie gerufen, ich weiß es nicht. Aber, sie zeigt, dass es manchmal da blühen kann, wo man (oder frau) es am wenigsten erwartet. Das passt. Gut.

Vorweihnachtstagundnachtrennen

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Ruhig sollte sie werden, die Vorweihnachtszeit in diesem Jahr, ruhig und nach Möglichkeit stressfrei. Ich wollte so gerne das Jahr gemütlich ausklingen lassen, lesen, stricken, Glühweintrinken, in die Kerzen hinein philosophieren und einen Schlussstrich (meine Güte, soviel s!!) unter das Jahr ziehen - dick und fett und unübersehbar. Wollte ich. Eigentlich. Ja - und denkste. Die Termine füllen erneut den Kalender, Menschen wollen auch Glühwein trinken, Charityevents fordern Anwesenheit, Besucher von fremden Inseln waren herzlich eingeladen, ja und das ein oder andere Projekt für das nächste Jahr wollte auch eine Prise Aufmerksamkeit, so kurz vor Schluß. Der Plan war: keine Geschenke, kein Konsumzwang. Tut richtig weh, wo ich doch so gern Geschenke mache, Ausnahmen gab's auch - ich habe ein Mädchenpaket in die Türkei geschickt, zum Preis eines halben Flugtickets, da bring' ich es beim nächsten Mal wieder selber hin. Neben einigen Verabredungen zu den zahllosen Weihnachtsmärkten, ...

Advent, Advent - und bitte stets zuende denken !

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Und, wie jedes Jahr, beinahe überraschend, ist es wieder einmal Advent geworden. Für mich beginnt diese Jahreszeit immer erst dann, wenn ich die erste Printe oder den ersten Dominostein mit einem Glühwein zuhause genießen kann. Heute kam es unverhofft zu einem Stadtbummel, einem sehr, sehr kurzen. Auf der Suche nach ein bißchen Dekoration für den noch weitgehend ungeschmückten (!!!) Hausstand, bekam ich, olfaktorisch heftig inspiriert, Hunger und mußte schnell etwas essen. Dabei habe ich in der vorweihnachtlichen Innenstadt folgende Beobachtung gemacht: die Menschen lächeln mehr und man kommt schnell ins Gespräch. Ich habe heute eine Menge über die sinnvolle Gestaltung von Wohnmobilküchen gelernt. Nicht, dass ich das je brauchen würde....... entscheidend war meinem Gegenüber, dass Männer wohl nicht in der Lage seien, eine, überwiegend ja von Frauen genutzte Küche richtig zu designen, immer stimme etwas überhaupt nicht. Gleiches gälte für die ehedem in den Verkehr gebrachten "Fraue...

Miniprinzessinnenzuwachs

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Schon vier Wochen lang ist sie da, die kleine türkische Prinzessin, auf die wir den ganzen Sommer lang ja bereits ungeduldig gewartet haben: So klein und schon alles dran, es ist doch immer wieder ein großes Wunder. Der glücklichen Mama, dem sehr glücklichen, stolzen Papa und der stolzen und nur ein ganz klitzekleines bißchen eifersüchtigen großen Schwester einen ganz liebevollen Glückwunsch zur vollendeten Familienerweiterung. Kleine Esma, dir wünsche ich von Herzen alles Gute und Liebe und ein wirklich schönes Leben - Deine Patentante.

Die Suche nach dem Tempel oder ich muß umlernen

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Im Untergrund passieren merkwürdige Dinge, habe ich gelernt. Gestern waren wir dabei, diesen Dingen auf die Spur zu kommen - unter dem Dom. In die Tiefe zu gehen, ist ja meine Natur - in die Tiefe zu klettern, ist völlig gegen meine klaustrophobischen Anteile. Daher konnte ich nur mit zahlreicher Verstärkung mutig hinab steigen unter den Kölner Dom. Eine eher bescheidene kleine Pforte trennt die Treppe in die Unterwelt von den geweihten Hallen. Kein Orpheus und kein Zerberus zu sehen. Gut so. Ein paar Stufen nur und dann steht man gleich knappe zwanzig Meter tiefer und knappe zwanzig Jahrhunderte früher. Wenn zeittechnisch rückwärts laufen immer so einfach wäre, würde sich manch eine Prinzessin nur noch auf Treppenstufen statt unter dem Skalpell wiederfinden. Das wäre praktisch, finde ich. Obschon die Ehrfurcht wie eine flauschige Schäfchenwolke über den Köpfen schwebte angesichts der "alten Steine", sind die 2000 Jahre alten Zeitzeugen menschlichen Lebens eher unspektakulär,...

(Ver-) Satzstücke

Die Natur war nur gerecht, als sie jedem von uns seinen Anteil an Verstand zuteilte. Es finden sich wenig Menschen, die mit dem ihnen zugemessenen Anteil unzufrieden sind. von Michel Eyquem de Montaigne (28.02.1533 - 13.09.1592)

Die Sinnfrage

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"Und, was machst Du?" - dieser Satz ist mir heute abend mehrfach begegnet. Es gab dann heute mal eine kurze Antwort: "Nichts!" Gelogen??? - Gelogen!!! Und - auch nicht. Vor ein paar Jahren hätte ich so nicht antworten können. Zu wichtig wäre es mir gewesen, qua Jobbezeichnung wahrgenommen zu werden. Und, was hatte ich nicht alles für luxuriöse Titel: Redakteurin, Pressesprecherin, Geschäftsführerin, PR-Agentin, Projektleiterin, Dozentin, Personalberaterin, Niederlassungsleiterin, Key Account Manager und wahrscheinlich welche, die ich nicht einmal erinnere. So what! Jetzt habe ich keinen Titel, keine Funktion mehr, keinen Job - aber: EIN ZIEL. Alles wird gut. Ich habe Freunde, die an mich glauben, Menschen, die mir Glück wünschen, viele, wirklich sehr viele. Was brauche ich noch???? P.S. : Falls ich diesen Post vergesse und kleinmütig werde, bitte schicken Sie mir den Link, ja?

Cosas simples - reloaded at home

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Einfach gut - so oder so ähnlich erinnere ich eine gesungene Werbebotschaft zum Thema - weiß ich gar nicht mehr. Oft werden mir Produkte angeboten, die extrem luxuriös sind und entsprechend kostspielig. Ja, manchmal lasse ich mich in Versuchung führen, zugegeben. Mitunter jedoch, oft unverhofft finde ich Genüsse, die auch in das eher schmale Budget meiner Kindheit (fast !!!) gepasst hätten. Stellen Sie sich also bitte ein ungesalzenes Roggenbrot vor, welches Sie mit ein wenig allerbestem Olivenöl beträufeln, dann reiben Sie sehr kräftig eine halbierte - quer halbiert ist sehr wichtig - Tomate in das Brot. Dann streuen Sie eine kleine Prise Fleur de Sel darauf und fertig ist "P'amb oli" - Leib und Magengericht aller Mallorquiner. Die Luxusvariante, also die für Prinzessinnen, benötigt ein bißchen Schinken, guter Serrano oder Pata negra und Käse, für mich darf es Manchego sein, muß aber nicht. Zur Dekoration noch ein Stengelchen Meeresfenchel, sofern vorhanden, liebevoll dr...

My royal cover

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Heute ist Prinzessinnen-Geschenketag. Damit ich nicht frieren muß, weil das Leben manchmal so kalt ist, und weil meine favorisierte Kuscheldecke in die Jahre gekommen ist, gab es heute eine neue. Aus allerfeinster Merinowolle, die nur ein gaaaanz winziges bißchen kratzig ist - in einer echten Prinzessinnen-Farbgebung. Hilft gegen alle Arten von Bäh!!! (Hoffe ich....) Zum Verkriechen, zum Schmökern, zum Fernsehen, zum Lieblingspralinengenießen (wurden praktischerweise direkt mitgeliefert) - also für Dinge, die ich gerne tue. Jetzt kann der blöde Winter gerne kommen, passende Kerzen hätte ich schon da!!!!