Die Peking-Ente


Am 8. August 2008 haben in Peking die Olympischen Spiele begonnen. Bei der Vergabe 2001 hat China zugesichert, die Menschenrechtslage entscheidend zu verbessern. Doch dies ist bis heute nicht geschehen. Es herrscht weiterhin Zensur im Reich der Mitte und rund 100 Journalisten, Internet-Dissidenten und Verteidiger der Meinungsfreihiet sind hinter Gittern.

Viele Unternehmen durften schon wochenlang vor den "Spielen" wegen der dramatischen Umweltverschmutzung nicht mehr produzieren, darunter auch einige deutsche Unternehmen, die wegen eventuell strenger Umweltauflagen in Europa hier schon gar nicht mehr produzieren würden.

Chinesische Sportler - die Kinder kommen mit fünf Jahren in sogenannte Sportinternate, wo sie mit Gewalt und Schlägen auf eine eventuelle Tauglichkeit als Spitzenathlethen getestet werden - wurden jahrelang auf diese Olympiade hin gedrillt und gedopt, so dass mit der Wahrscheinlichkeit, dass China bei den Medaillenrängen mit Leichtigkeit die Nummer Eins sein wird, die Wahrscheinlichkeit auf die Zuhilfenahme unsauberer Methoden und inhumanen Trainings entscheidend steigt. Es gibt noch immer keinen flächendeckenden Schulunterricht für alle Kinder - auf dem Land investieren die Eltern das bißchen Geld meistens in die Söhne, seltenst in die Töchter. Nicht alle Kinder lernen Lesen und Schreiben. In ländlichen Regionen leben sie wie im Mittelalter.

Ich werde diese Olympiade bewußt ignorieren, ich werde keine Übertragung ansehen, ich habe die bombastische Eröffnungsfeier nicht gesehen - das ist das erste Mal in meinem Leben, das ich einen Olympiaboykott lebe. Ich weiss, dass ich nichts ändern kann. Aber, ich leiste mir eine Haltung.

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