Posts

Pech gehabt?

Bild
Der Moment, als ich ihn sah und erkannte, war der Moment, in dem es mir fast das Herz zerriss. Ich kannte ihn aus einem Coaching vor ein paar Jahren. Nennen wir ihn Ulli. Ulli war lange als Ingenieur für einen führenden deutschen Konzern in der ganzen Welt unterwegs gewesen und hatte dann, mit Ende 50, diesen Job verloren, wie so viele. Ausgemustert. Kenntnisse nicht mehr ganz aktuell, ein freundlicher, bescheidener Mann, mit beiden Beinen auf der Erde, verheiratet, kinderlos. Kein trainierter Selbstdarsteller. Anfangs gab es viele Vorstellungsgespräche, die wurden weniger und weniger, die Motivation auch. Geblieben sind Optimismus und Gottvertrauen. Und ein Profil im Business Network. Ich sah ihn einige Zeit später im Fernsehen, als im Rahmen einer Charity Aktion einige Friseure Obdachlosen die Haare schnitten. Ich hab ihn da nicht gleich erkannt. Dann traf ich ihn hier um die Ecke, strahlend erzählte er mir, dass es ihm gut ging. Ich hab den Rucksack und die Schlafmatte u

Zu viele Fragen

Bild
Ich hatte Sie gewarnt, wirklich. Einen Re-Start angekündigt für dieses eingeschlafene Projekt. Und, bitte schön, da bin ich. Haben Sie tatsächlich geglaubt, meine Frage, ob ich soll oder nicht, sei etwas anderes als eine rhetorische? Ja, könnte man meinen, Frauen sichern sich ja gerne ab, wenn sie Entscheidungen treffen, sie brauchen den sozialen Kitt und manchmal auch die Zustimmung. Was aber, wenn Sie sich schon wochenlang mit einem Thema auseinandersetzen und den Fragenkatalog nahezu auswendig können? Was, wenn Ihr tiefes Inneres die Antwort schon permanent in Ihr Bewusstsein trötet? Weiter warten? Auf besseres Wetter? Auf nettere Nachbarn? Auf positivere Stimmung? Echt jetzt? Ja, Entscheidungen zu hinterfragen, ist gut. Bis zu einem Punkt, da wollen sie einfach getroffen werden, müssen sie dann wohl auch. Auch von Profi-Prokrastinierern. Und was, wenn die Entscheidung falsch ist? Ja, fifty-fifty stehen die Chancen dafür, am Tag der Entscheidung, danach haben Sie viel in

Re-Start

Mal angenommen, nur mal angenommen, ich würde jetzt hier wieder öfter aufschlagen, würden sich noch Leser finden, die zornigen Frauen - also in dem Fall mir - so viel Aufmerksamkeit entgegen brächten, dass sich ein wiederholter Rant doch noch lohnen würde? Ich meine, weniger Fußball, mehr Feminismus? Sagt mir einfach eure Meinung, den Rest erledige ich dann in gewohnter Manier....

Goodbyes

Bild
Tock, tock - zweimal in zwei Wochen klopfte es an der Tür zur Ewigkeit. Unterschiedlicher hätte das Erleben nicht sein können. Frauenleben sind verschieden. Bewusst wird mir das, was sie unterscheidet. 101 Jahre Leben mit Herz, Humor und Bescheidenheit und 88 Jahre voller, ja was eigentlich? Illusionen, Bigotterie und die absolut trainierte Fähigkeit zur selektiven Wahrnehmung. Schwarz-Weiss-Filter zur Lebensaufgabe erklärt. Die selbst geschaffene Wirklichkeit zum Maßstab für alle gemacht. Fehlerlos gelebt?? Gnädig war der, der das Bewusstsein nach und nach dahin schwinden ließ. Demenz kann ein Segen sein. Und Sucht ist erblich. Es ist zu Ende, wenn es zu Ende ist. There's a "good" in "goodbye". Think!

Frühlingsröllchen

Bild
Da sagt doch heute eine sehr aufmerksame Kollegin, ich könne ja mal wieder etwas schreiben. Und, was soll ich Ihnen sagen, den Titel hat sie auch gleich vorgegeben. Daher bitte, Service ist alles! Wie ist sie auf die Idee gekommen?? Nun, ich habe erneut das alte "42" Ziel reanimiert und tippe jetzt seit Karneval ganz brav den ganzen kalorischen Input in mein smartes Handy, auf dass mir dieses die Grenzen aufzeige. App - etithemmer quasi. Funktioniert. Verabredet hatte sich die Kollegen, heute mal Kuchen mitzubringen. Man kann das ziemlich gemein finden, muss man aber nicht, immerhin hat sich die Mehrheit an den süßen Köstlichkeiten erfreut. Und ich - ich habe am meisten davon gehabt, denn es hat mich hierher zurück geführt, dafür danke ich. Dann führe ich gleichzeitig den Titel ad absurdum und erreiche das alte Ziel dann vielleicht in diesem Sommer. Denn alles, was ich vom Kuchen genommen habe, war das Foto. Brav, oder??? Ach ja, Wahlkampf ist auch.

Effzenz

Bild
Samstag nachmittag - Sie ahnen es - Fußball gucken mit Freunden. Ehe Sie jetzt Ihr Gähnen hinter der vorgehaltenen Hand verbergen wollen, warten Sie mal eben ab, bitte schön. Dieses Mal ging es aufs Land - in den Kurvorort Sankt O. Geladen hatte Frau P., die uns einen Aprikosenschmandkuchen nach dem mütterlichen Rezept versprach. Sie finden die Kombination von Kuchen und Fußball schräg? Falsch, das ist ganz wunderbar! Erneut kumulierte die rot-weiße Fanbande und der Anhang rund auf und um ein rotes Sofa - ich muss noch darüber nachdenken, ob das schicksalhaft sein könnte, also das rote Sofa. Nachdem der berühmteste deutsche Sofasitzer sich jetzt im Himmel mopst, braucht es Nachfolger. Wozu wurden denn große Sofas erfunden? Richtig, damit sich viele Freunde zusammenhocken können, um gemeinsame Zeit zu verbringen. Was macht beim Fußballgucken Spaß? Richtig, wenn der eigene Verein überzeugend auftritt und der Prinz eine gute Figur macht. Gleichzeitig erweist sich rosa Sekt als das passend

Schalkemandeln

Bild
Manche Nachmittage sind so perfekt, dass sie einen eigenen Text verdienen. So einer war am Samstag. Es gab eine Verabredung zum Fußball gucken, ein Kuchen wurde gebacken, Sekt kalt gestellt, überschüssige Klamotten in die legendären blauen Tragetaschen gepackt, zum Verschenken und los. Handtaschen und Schuhe auch. Ein großes rotes Sofa, ein Tisch voller Figurkiller und Menschen, teilweise mit Fußballtrikots - kurz, allerbeste Laune und knisternde Spannung. Die Fans des Tabellenletzten haben es wahrhaftig nicht so ganz leicht. Kinder und Hunde schon. Meistens. Neuer Trainer, neues Konzept, neue Kritik, altes Leiden, nicht schön. Das letzte Spiel in Hamburg wurde ja in meiner Gegenwart in den Sand gesetzt, aber so was von, dass wir beschlossen hatten, in Köln zu bleiben und nicht erneut eine lange Busfahrt überleben zu müssen. Rosa Sekt schmeckt im übrigen auch zu hause. Besser noch, weil kälter und nicht aus dem Plastikbecher. Der Kuchen war der Hit, auch mit zu wenig Sahne